Architekt plädiert für Holz-Hochhaus am Alex.
Heilbronn und Wien haben es vorgemacht, Berlin könnte nun nachziehen. Auch hier könnte bald ein Hochhaus in Holzkonstruktion entstehen. Zumindest, wenn es nach den Grünen-Abgeordneten Andreas Otto und Architekten Tom Kaden ginge. Die präsentierten jüngst einen entsprechenden neuen Entwurf für das seit Langem geplante Hochhaus am Alexanderplatz. Durch den Einsatz des nachhaltigen Materials sei eine Reduzierung des Gebäudegewichts von bis zu einem Drittel möglich, erklärten sie ihren Vorschlag.
Bislang scheiterte das lang geplante Hochhaus-Projekt daran, dass es direkt neben dem neuen Tunnel der U-Bahnlinie 5 entstehen soll und die BVG Einspruch einlegte. Dass ein Holzbau auch in dieser Größenordnung grundsätzlich möglich ist, zeigen zwei Beispiele aus Wien und Hamburg. In der Hansestadt entsteht ein 64 Meter hoher Holzturm, das Wiener Holz-Hochhaus soll einmal 24 Geschosse umfassen. Eigentlich sollte das Hochhausprojekt am Alexanderplatz bereits vor fünf Jahren verwirklicht werden – damals war noch ein Bau aus Beton und Stahl in Planung.
Lange Planung
2015 hätte mit dem Bau des 39-stöckigen Wolkenkratzers unter Anleitung des Star-Architekten Frank O. Gehry begonnen werden können. Kaden selbst hat schon einige Holzbauten in Berlin realisiert. Ein Hochhaus dieser Größenordnung, wäre aber auch für ihn eine Neuheit. Unterstützer Otto sieht den Holz-Wolkenkratzer als Leuchtturmprojekt, dem viele weitere folgen könnten. Gespräche zwischen der BVG und der zuständigen amerikanischen Immobiliengruppe Hines gebe es bereits. Ob es nun tatsächlich zu der Holzvariante kommt, ist noch nicht sicher. Der ursprünglich vorgesehene Turm über dem U-Bahnhof Alexanderplatz sollte 150 Meter hoch werden. Risse und Setzungen seien bei solchen Baumaßnahmen nicht ungewöhnlich, merkte die BVG an.
Datum: 5. Juli 2018, Text: Katja Reichgardt