Ehrenamt: Die Kreativen von youngcaritas gründen eigenes Upcycling-Modelabel.
Unter dem Label „vergissmeinnicht“ verbirgt sich ein Projekt der youngcaritas Berlin, in dem aus gebrauchten Klamotten und Stoffen selbstgemachte Mode und Accessoires entwickelt, genäht und verkauft werden.
Aus Sakko wird Rucksakko, aus einem alten Hemd ein Kissenbezug oder eine Kochschürze. Wer sich das mal anschauen und vielleicht später mal mitmachen möchte: Die Kreativen von youngcaritas beraten in ihrem Projektladen „Caridoo“, Pappelallee 62, immer dienstags, mittwochs und donnerstags Interessierte nicht nur in Sachen „vergissmeinicht“, sondern rund ums Thema freiwilliges Engagment.
Neulinge willkommen
Dies ist ein Ort für Engagement, kulturelles Mit- und Durcheinander und Austausch und Vernetzung. Hier finden kreative gemeinwohlorientiere Ideen Platz: von thematisch passenden Ausstellungen über Kleidertauschparties, Koch- und Kino/Diskussionsabende, Upcycling Workshops und einer Verschenks-Ecke. Jeder erste Dienstag im Monat ist der sogenannte Newcomers Day. Von 17.30 bis 19.30 Uhr steht dann der Projektladen allen offen, die Interesse haben mitzumachen, die lernen möchten, wie man eine Nähmaschine bedient oder generell am Thema Upcycling interessiert sind. Wer Feuer gefangen hat: Jeden Dienstag und Mittwoch wird hier von 18 bis 21 Uhr für „vergissmeinnicht“ gezeichnet und genäht. In der Werkstatt sind sechs Profi-Nähmaschinen, gespendete Stoffe und Kleidung stehen zur freien Verfügung
Neue Ideen
Junge Menschen zwischen 14 und 30 Jahren können in der Pappelallee 62 vorbeikommen und sich zum Thema freiwilliges Engagement beraten lassen. Zudem steht der Laden jungen Projektmachern und engagierten Gruppen im gemeinwohlorientierten Bereich zur Verfügung. So fand im Jahr 2017 das Fair Camp Berlin im „Caridoo“ statt – mit Workshops, Vorträgen und Austausch zum Thema „fair fashion“ und „upcycling“. „Wir möchten den Raum weiter mit Leben füllen und suchen dafür Dich und deine Ideen“, freuen sich die „Caridoo“-Betreiber über jeden, der bei ihnen mitmachen möchte. Ihr Laden böte weiße Wände, die man gerne jungen Kreativschaffenden für Ausstellungen zur Verfügung stellen würde.
Eine Gruppe, die den Projektladen regelmäßig nutzt, nennt sich „Kulturbuddys“. Sie wollen mithelfen, dass sich junge Geflüchtete einerseits am Stadtleben beteiligen, andererseits auch im Austausch mit jungen Ehrenamtlichen spielerisch die Sprache lernen und Kultur erleben. Die jungen Ehrenamtlichen begleiten die geflüchteten Menschen im öffentlichen Raum und teilen ihre Erfahrungen mit den Neu-Berlinern. Gleichzeitig werden die geflüchteten Menschen in die Auswahl der Aktivitäten miteinbezogen, sodass Ehrenamtliche und Geflüchtete gleichberechtigt entscheiden können. Auf dieses Weise können geflüchteten Menschen viel über ihre neue Heimat erfahren.
Datum: 21.09.2018, Autor: Manfred Wolf, Bild: youngcaritas