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Anwohner wunderten sich über langen Betriebsstopp.

Der Neptunbrunnen ist einer der bekanntesten und beliebtesten Brunnen Berlins. Schon am frühen Morgen sammeln sich hier die ersten Touristen, die auf dem Weg zum Fernsehturm ein Foto von den imposanten Bronzeskulpturen machen wollen. Auch sie wunderten sich zuletzt über einen trockenen Neptunbrunnen. Nun sprudelt es hier wieder. Grund für die Trockenzeit war laut Betreiber des Brunnens, die Werbefirma Ströer, „ein technisches Problem“, das nun behoben wurde. Gleichzeitig verwies Ströer auf die Zuständigkeit des Bezirksamtes Mitte, was technische und bauliche Fragen anbelange.

Viel Verwirrung

Vorher herrschte bei Anwohnern Verwirrung über den Zustand des Brunnens, der zwischenzeitlich durch Bauzäune abgesperrt wurde. Nun aber ist er wieder für alle Besucher des Rathausforums frei zugänglich. Ströer ist seit einigen Jahren für den Betrieb der bezirklichen Brunnen zuständig. Langfristig sollen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) die Bewirtschaftung aller 270 Berliner Springbrunnen und Wasserfontänen übernehmen.„Die Übernahme der Brunnenzuständigkeit erfolgt bezirksweise, Mitte ist frühestens 2023 dran“, erklärt BWB-Sprecherin Astrid Hackenesch-Rump. So lange läuft noch der Koppelvertrag, den Ströer mit dem Bezirk abgeschlossen hat.

Beiderseitiger Nutzen

Durch diesen Vertrag darf das Unternehmen insgesamt acht große Werbetafeln im öffentlichen Straßenland betreiben. Immer wieder kommt es in Berlin zu Betriebsausfällen und Verzögerungen durch Wartungsarbeiten bei den Springbrunnen – auch beim Neptunbrunnen. Denkmalbeauftragte in der Bezirksverwaltung plädierten bereits im vergangenen Jahr dafür, den Brunnen für einige Zeit stillzulegen und rundum zu sanieren. Bei anderen Anlagen brachte das den erhofften Erfolg. So konnten in diesem Jahr erstmalig die zuvor rund 15 Jahre stillgelegten Brunnenschalen an der Karl-Marx-Allee 70 wieder in Betrieb genommen werden. Seit zwei Jahren läuft ein Pilotprojekt der Berliner Wasserbetriebe in Friedrichshain-Kreuzberg. Hier sind derzeit bis auf zwei Ausnahmen alle Bezirks-Brunnenanlagen in Betrieb. 2019 übernehmen die Berliner Wasserbetriebe den Brunnen-Betrieb in sieben weiteren Bezirken.

Datum: 10. August 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: Friedrich Zimmermann