Bildung: Erfahrungsraum im Rahmen eines Forschungsprojektes eröffnet.
Am Spieroweg in Spandau wurde unter Leitung der Stiftung Naturschutz Berlin der erste von drei geplanten Naturerfahrungsräumen (NER) eröffnet. Hier können Kinder das tun, was früher selbstverständlich war: Auf Bäume klettern, aus Zweigen ein Versteck bauen, im Matsch rumhüpfen – in der Natur ohne Spielgeräte und frei spielen. Finanziert wird das Modellprojekt vom Bundesamt für Naturschutz, dem Bezirk Pankow und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.
Wichtige Erfahrungen
„Viele Studien beweisen, dass Naturerfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern enorm wichtig sind. So wächst Naturverständnis auf spielerische Weise. Ganz nebenbei werden Risiko- und Sozialkompetenzen gestärkt“, betonte Heiner Klös, Vorstandsmitglied der Stiftung Naturschutz Berlin, in seiner Einleitungsrede. „Die Begeisterung der Kinder, die die Fläche mit uns vorbereitet und jetzt in Besitz genommen haben, zeigt uns, wie wichtig Naturerfahrungsräume im Wohnumfeld der Kinder sind.“ Leider, so die Stiftung, stehen entsprechende Flächen viel zu wenig zur Verfügung. Vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt mit mehr Menschen und mehr Flächenverbrauch will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt intelligente Freiraumkonzepte entwickeln, um die Lebensqualität zu erhalten. „Ich bin überzeugt, dass beides miteinander zu verbinden ist. Flächen für Wohnungsbau zu entwickeln und notwendige Grün- und Freiflächen zu schaffen und auch zu erhalten. Dafür brauchen wir neue Konzepte, die dem gerecht werden. Naturerfahrungsräume sind dabei ein wichtiger Baustein“, sagte der Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, Christian Gaebler.
Drei Pilotflächen
Mit dem bei der Stiftung Naturschutz Berlin angesiedelten Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Naturerfahrungsräume in Großstädten am Beispiel Berlin“ werden die Einrichtung und der Betrieb derartiger Flächen getestet und wissenschaftlich begleitet. Die hier gesammelten Erfahrungen sollen für andere Städte und Akteure/Akteurinnen nutzbar gemacht werden. Das Vorhaben umfasst drei Pilotflächen, die in den Bezirken Pankow, Spandau und Marzahn-Hellersdorf (auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung 2017) angesiedelt sind.
red / Bild: Stiftung Naturschutz