Erste Querungshilfen sollen im Richard- und Körnerkiez kommen.
Ob Menschen im Rollstuhl oder Familien mit kleinen Kindern in Kinderwagen: Rampen verbessern die Mobilität vieler Menschen im Kiez, für die bereits eine Stufe zu einem Geschäft oder einer sozialen Einrichtung eine erhebliche Hürde darstellt. Im Rahmen einer feierlichen Übergabe auf dem Kirsten-Heisig-Platz wurden jetzt die ersten mobilen Rampen von Bezirksstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) an Läden und soziale Träger im Richard- und im Körnerkiez überreicht. Bezogen wurden die Rampen vom Verein „Sozialhelden“, lässt das Bezirksamt wissen.
Große Hürden
„Im Alltag stellen kleine Stufen manchmal große Hürden da“, erklärt Biedermann. „Mit den mobilen Rampen werden der Körner- und der Richardkiez ein Stück barrierefreier. Die Quartiersmanagementgebiete Richardplatz Süd und Körnerpark haben es sich im Rahmen des Projekts „Sicher durch den Kiez“ zur Aufgabe gemacht, barrierefreier zu werden, wird mitgeteilt.
Und das hat seinen Grund: Gerade im Richard- und im Körnerkiez ist der Handlungsbedarf groß. Zwischen Richardplatz und Saalestraße, Sonnenallee und Karl-Marx-Straße liegt der Richardkiez. Dort gibt es rund 170 Geschäfte. 130 davon sind nur über eine oder mehrere Stufen zugänglich, heißt es in der Broschüre „Neukölln macht auf“, die über Maßnahmen zur Barrierefreiheit informiert und während der Übergabe der Rampen verteilt wurde. Bislang haben nur die wenigsten mobile Rampen.
Im Körnerkiez zwischen Thomasstraße und Ringbahn sowie Hermannstraße und Karl-Marx-Straße befinden sich knapp 200 Ladenlokale. Davon sind nur 35 ohne Stufen zugänglich. Der Projektträger, das Planungsbüro AG. URBAN, führte deswegen zahlreiche Gespräche mit Ladenbetreibern und lokalen Akteuren, um für das Thema zu sensibilisieren.
Läden ausgewählt
Bis Ende Februar werden über 60 mobile Rampen in den Gebieten verteilt, so das Bezirksamt. Für die offizielle Übergabe wurden stellvertretend Läden und ein sozialer Träger (ZEBUS e.V.) in beiden Kiezen ausgewählt.
Text: red/nm, Bild: Thinkstock/iStock/Minerva Studio