Elektroauto
In Sachen E-Autos gibt es in Berlin noch Aufholbedarf. Bild: Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Die E-Mobilität ist in der Hauptstadt auf dem Vormarsch. Reine Elektro-Autos haben in Berlin allerdings Seltenheitswert.

Elektroautos sind in der Hauptstadt kaum verbreitet. Die neue Technologie kommt auf einen Anteil von 2,8 Prozent an der gesamten Autoflotte. Das geht aus einer neuen Studie der staatlichen KfW-Bank hervor. Etwas anders sieht es bei der Ladeinfrastruktur aus. In Berlin müssen sich im Schnitt 19,1 Elektroautos einen öffentlichen Ladepunkt teilen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 23 Fahrzeugen.

Zu wenig, um zu überzeugen

Dennoch nannten 63,7 Prozent der Berliner Haushalte mangelnde öffentliche Lademöglichkeiten als Hindernis für den Kauf eines Elektroautos. In Berlin verfügen nach den Daten der Studie allerdings auch nur 10,9 Prozent der Haushalte mit Auto über einen Stellplatz mit Lademöglichkeit.

Das ist deutlich weniger als im Bundesschnitt von 31,7 Prozent. Fast die Hälfte (48,1 Prozent) der befragten Haushalte sieht im fehlenden eigenen Stellplatz ein Hindernis für den Umstieg aufs E-Auto. Trotz der erfreulichen Werte im Bundesvergleich: Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte in Berlin kann mit der Nachfrage nicht mithalten.

„Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos steht der Senat bisher leider auf der Bremse“, bilanziert Danny Freymark, umwelpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, die Bemühungen der rot-grün-roten Landesregierung. Denn auch wenn die absolute Zahl der E-Autos noch vergleichsweise gering ist: Der Trend zeigt nach Einschätzung von Experten aufwärts.

1.200 Ladepunkte

Im vergangenen Jahr standen für mehr als 18.000 vollelektrische Pkw und Plug-in-Hybride etwas mehr als 1.200 Ladepunkte zur Verfügung, wie der Berliner Stromnetzbetreiber Stromnetz Berlin mitteilte. Im laufenden Jahr geht Stromnetz Berlin auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamts davon aus, dass sich die Zahl der alternativen Antriebe in der Hauptstadt noch einmal nahezu verdoppeln wird. Bislang sind allerdings lediglich 200 weitere Punkte hinzugekommen.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur gehört deshalb zu einem der Investitionsschwerpunkte, die das Unternehmen in diesem Jahr angehen will. Vor allem in den Berliner Außenbezirken sind öffentliche Ladestationen Mangelware. Um Abhilfe zu schaffen, brachte der Senat Ende des Jahres 2020 ein Forschungsprojekt auf den Weg, das in diesem Jahr abgeschlossen werden soll.

Laternen-Ladepunkte in Planung

Bis zu 1.000 Laternen-Ladepunkte werden im Rahmen des Projekts „Neue Berliner Luft“ in Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf installiert. Laut Senat soll untersucht werden, wie eine Infrastruktur mittels Laternen im öffentlichen Raum dazu beitragen kann, die Attraktivität von Elektromobilität durch möglichst einfach zugängliche Ladegelegenheiten zu steigern. Ziel des Programms ist es, für bessere Luft in Städten zu sorgen.

Quelle: dpa/nm