Ein geschockter junger Mann mit einem zerbrochenem Smartphone in der Hand. Bild: www.freepik.com
Ein geschockter junger Mann mit einem zerbrochenem Smartphone in der Hand. Bild: www.freepik.com

Die Privathaftpflichtversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen im privaten Bereich. Sie schützt vor den finanziellen Folgen von Schäden, die man anderen Personen oder deren Eigentum zufügt. Es stellt sich wie bei vielen Versicherungen die Frage: Braucht wirklich jeder eine Privathaftpflichtversicherung? Wir werfen einen Blick darauf, wer eine Privathaftpflichtversicherung unbedingt braucht und wie man den richtigen Versicherungsschutz auswählt.

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Was ist eine Privathaftpflichtversicherung?

Eine Privathaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die Sie aus Versehen anderen Personen oder deren Eigentum zufügen. Dabei deckt sie sowohl Sachschäden (z. B. wenn Sie das Smartphone eines Freundes fallen lassen), als auch Personenschäden (z. B. wenn jemand durch Ihr Verschulden verletzt wird) und Vermögensschäden (z. B. wenn Sie sehr teure Gemälde beschädigen). Die Versicherung schützt Sie vor den finanziellen Folgen solcher Vorfälle, die ohne Versicherung schnell zu hohen Kosten führen können.

Wer braucht eine Privathaftpflichtversicherung?

Im Prinzip kann jeder von einem Unfall betroffen sein, bei dem er für Schäden haftbar gemacht wird. Die Frage ist also eher: Wer ist besonders gefährdet?

1. Familien mit Kindern

Eltern haften für Schäden, die ihre Kinder verursachen. Besonders kleine Kinder sind oft unvorsichtig und verursachen schnell Sachschäden – sei es, dass sie etwas kaputtmachen oder einen anderen Menschen verletzen. Da Kinder ab einem bestimmten Alter im Rahmen der Deliktunfähigkeit haftbar gemacht werden können, ist eine Privathaftpflichtversicherung für Familien mit Kindern besonders wichtig.

2. Haustierbesitzer

Ein Hund kann bei einem Spaziergang andere Menschen beißen oder einen Schaden an fremdem Eigentum verursachen. Hier greift eine spezielle Tierhalteraftpflichtversicherung, die Schäden übernimmt, die durch das Haustier verursacht wurden. Auch in diesem Fall sollte man sich umfassend absichern, um im Falle eines Schadens finanziell abgesichert zu sein.

3. Vielreisende

Wer viel unterwegs ist, sei es beruflich oder privat, wird auch häufiger in Situationen geraten, in denen er für Schäden haften könnte. Ob im Ausland, im Hotel oder bei einem Ausflug, es kann immer etwas schiefgehen. Eine Privathaftpflichtversicherung bietet hier Schutz, vor allem wenn der Schaden auch noch im Ausland auftritt.

4. Eigentümer von Wohnungen oder Häusern

Wenn Sie als Eigentümer von Immobilien beispielsweise Renovierungen vornehmen oder Arbeiten in Ihrem Garten durchführen, bei denen ein Schaden entsteht, könnte dieser ohne Versicherung sehr teuer werden. Eine Haftpflichtversicherung hilft, auch solche Fälle abzusichern.

5. Personen, die fremde Schlüssel verwahren

Wer einen Schlüssel zum Büro oder den Haustürschlüssel einer größeren Miteinheit hat, sollte ebenso eine PHV mit Schüsselversicherung abschließen. Bei einem Verlust des Schlüssels muss oft die gesamte Schließanlage ausgetauscht werden. Das kann je nach Gebäude sehr schnell sehr teuer werden.

Grundsätzlich sollte jeder eine private Haftpflichtversicherung abschließen. Ein relativ geringer Jahresbeitrag schützt vor millionenschweren Schäden. Auch kleine Missgeschicke können eine hohe Schadensersatzforderung nach sich ziehen.

Wie wählt man die richtige PHV aus?

Der Markt für Privathaftpflichtversicherungen ist groß, daher sollten Sie beim Abschluss einer Versicherung auf einige wichtige Punkte achten. Auch gibt es im Netz weitere nützliche Tipps.

  1. Deckungssumme: Die Deckungssumme ist der Betrag, den die Versicherung im Schadensfall maximal übernimmt. Eine hohe Deckungssumme ist besonders dann wichtig, wenn hohe Schadensforderungen im Raum stehen – etwa bei Personenschäden. Eine übliche Deckungssumme liegt bei etwa 10 Millionen Euro, was für die meisten Fälle ausreichend ist.
  2. Selbstbeteiligung: Bei einigen Versicherungen können Sie eine Selbstbeteiligung vereinbaren, um die Prämien zu senken. Überlegen Sie, ob Sie im Schadensfall die Selbstbeteiligung übernehmen können oder lieber auf eine höhere Deckung ohne Selbstbeteiligung setzen.
  3. Leistungsumfang: Achten Sie darauf, dass die Versicherung wichtige Zusatzleistungen beinhaltet, etwa den Schutz bei Schäden durch Kinder oder Haustiere. Auch die Schadensregulierung im Ausland oder der Schutz bei Schäden durch unberechenbare Ereignisse (z. B. Naturkatastrophen) ist von Bedeutung.
  4. Zusatzversicherungen und Kombiprodukte: Manche Versicherer bieten zusätzliche Optionen wie einen Rechtsschutz oder Schutz bei falschen Rechtsansprüchen an. Überlegen Sie, ob diese für Ihre Lebenssituation sinnvoll sind.

Wo kann man die Privathaftpflichtversicherung abschließen?

Eine Privathaftpflichtversicherung lässt sich bei zahlreichen Anbietern abschließen, darunter klassische Versicherungsgesellschaften, Direktversicherer sowie digitale Vergleichsportale.

Der Abschluss ist sowohl vor Ort in einer Filiale als auch telefonisch oder vollständig online möglich. Besonders digitale Kanäle ermöglichen einen schnellen Vergleich verschiedener Tarife und Leistungen, wodurch sich individuelle Anforderungen gezielt abdecken lassen. Seriöse Vergleichsplattformen bieten dabei detaillierte Informationen zu Deckungssummen, Selbstbeteiligungen und Leistungsausschlüssen. Beim Online-Abschluss erfolgt der Versicherungsnachweis meist unmittelbar nach Vertragsannahme per E-Mail.

Wer die persönliche Beratung bevorzugt, kann sich direkt an einen Versicherungsberater wenden, der passende Angebote vorbereitet und individuelle Rückfragen klärt.