Bezirksamt weist Vorwürfe entschieden zurück.
Das Bezirksamt hat in er der vergangenen Woche seinen Ehrenamtspreis verliehen. Damit sollen Einzelpersonen und Teams gewürdigt werden, die sich in besonderem Maß für das Gemeinwohl engagieren. In diesem Rahmen sollte auch die Berliner Obdachlosenhilfe ausgezeichnet werden. Diese hat den Preis allerdings abgelehnt. In einer Pressemitteilung werfen sie dem Amt eine obachlosenfeindliche und oft menschenverachtende Politik vor. „Obdachlose Menschen werden aus dem öffentlichen Raum geräumt und verdrängt, ihr Besitz wird wie Müll behandelt.
Bezirk komme Unterbringungspflicht nicht nach
Der Bezirk kommt seiner Unterbringungspflicht nicht nach. Für die Kältetoten auf Berlins Straßen ist diese Politik mit verantwortlich“, heißt es dort weiter. Der Verein sei maßgeblich damit beschäftigt, ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen, die der Bezirk vernachlässigt. Zudem habe Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) in der Vergangenheit „mit rassistischen Aussagen über aggressive osteuropäische Obdachlose und mit Abschiebeforderungen populistische Ressentiments bedient.“ Stephan von Dassel weist diese Kritik weit von sich. Kein Mensch müsse im Bezirk auf der Straße schlafen, es gebe reichlich Angebote für obdachlose Bürger. „Alle Menschen, die eine Unterbringung wünschen, werden diese erhalten. Dies gilt auch für obdachlose Bürger aus dem EU-Ausland, die auf Antrag auch Leistungen zum Lebensunterhalt und zur gesundheitlichen Versorgung erhalten können.“
Der Verein würde pauschale und unberechtigte Vorwürfe gegen ein Bezirksamt vorbringen, das sich auf allen Ebenen für obdachlose Menschen engagiert. Nachholbedarf sieht er lediglich in der Versorgung und Unterbringung von drogensüchtigen obdachlosen Menschen und Obdachlosen mit Hund. Hier müssten mehr Angebote geschaffen werden.
Datum: 14. November 2019, Text: Red, Bild. imago images / Jens Jeske