Jede Menge Kuscheln und Trinken sind bei Tonja und ihrem Mini-Eisbär angesagt.

Über die Feiertage durfte Eisbären-Kurator Dr. Florian Sicks sein Smartphone ausnahmsweise mit an den festlich gedeckten Tisch nehmen. Denn auch wenn die erste kritische Zeit überstanden ist, ist der rund vier Wochen alte Eisbär noch nicht über den Berg. Der Kurator vergewissert sich stündlich, dass es seinen Schützlingen gut geht und wertet alles an seinem Rechner aus: „Anhand der Videobilder kann ich sehen, dass der Nachwuchs über die Feiertage richtig moppelig geworden ist.

Der kleine Bär wird außerdem auch immer aktiver,“ erklärt Sicks zufrieden. Auch die Tierpfleger rund um Revierleiterin Andrea Fleischer freuen sich über jedes Gramm, dass der kleine Eisbär zulegt. „Der Erfolg eines Zoos ist auch immer eine Teamleistung. Wir sind stolz über unsere engagierten Mitarbeiter, die bei uns – wie auch an allen anderen 365 Tagen im Jahr – auch über Weihnachten die Stellung gehalten haben,“ verkündet Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem.

Distanz wird noch gehalten

Aktuell nähert sich niemand der Wurfbox, allein Eisbärenmutter Tonja (7) und ihr Nachwuchs geben das Tempo vor. Erst wenn das Jungtier nicht mehr auf die ständige Nähe der Mutter angewiesen ist, steht die erste Tierarzt-Untersuchung an. Das wird in ungefähr einem Monat soweit sein. Die Zurückhaltung von Tierärzten und Tierpflegern ist bei den niedlichen Bildern aus der Eisbärenhöhle gar nicht so einfach, zumindest bei einem Wunsch für das neue Jahr sind sich alle einig: Ein gesundes, munteres Eisbärenbaby!

Was bisher geschah

Am 1. Dezember um 2:33 Uhr brachte Eisbärin Tonja (9) im Tierpark Berlin das bislang noch namenlose Jungtier auf die Welt. Zwischen März und April wurde Tonja mehrmals von Eisbären-Vater Wolodja (7) gedeckt. Wolodja ist im Sommer 2018 in den Zoo Berlin gezogen, damit Tonja größtmögliche Ruhe bei der Aufzucht ihres Nachwuchses hat.Auch im natürlichen Lebensraum leben Eisbären als Einzelgänger und die Männchen sind nicht in die Aufzucht der Jungtiere involviert.

Die Sterblichkeitsrate bei jungen Eisbären ist besonders hoch. Im natürlichen Lebensraum werden etwa 85 Prozent der Eisbären nicht älter als zwei Jahre. Da absolute Ruhe für Mutter und Nachwuchs ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Aufzucht ist, wird sich in den kommenden Wochen niemand der Wurfhöhle nähern. Die Eisbären sind aktuell für die Tierparkgäste nicht zu sehen. Wie auch im natürlichen Lebensraum verlassen Eisbären-Mütter mit ihren Jungtieren erst im Frühjahr die Wurfhöhle.

Datum: 29.12. 2018, Text und Bild: Tierpark Berlin