Bezirk befragt Bewohner rund um die Reinickendorfer Straße.
Der Kampf des Vereins „AmMa65“, der sich aus den Bewohnern des Eckhauses Amsterdamer Straße/ Malplaquetstraße zusammensetzt, hat das Thema Milieuschutz einmal mehr auch im Wedding in den Fokus gerückt (das Berliner Abendblatt berichtete über den Fall). Auch wenn das Vorkaufsrecht hier nicht zustande kam, stehen die Zeichen dennoch gut, dass es im Wedding und in Moabit bald zumindest mehr Gebiete mit Milieuschutz eingerichtet werden. Auch die Kieze, die bislang lediglich unter Beobachtung stehen, sollen noch einmal intensiver untersucht werden. Dazu finden ab dem 11. Februar Befragungen in ausgewählten Haushalten statt. Befragt werden Haushalte nördlich, südlich und in der Soldiner Straße, rund um die Kattegatstraße, auf sowie rechts und links der Reinickendorfer Straße.
Erste Milieuschutzgebiete
Die ersten Milieuschutzgebiete in Mitte wurden im Jahr 2016 eingerichtet. Die fünf Schutzgebiete finden sich rund um die Weddinger Seestraße, im Areal am Sparrplatz, rund um den Leopoldplatz und in Moabit an der Birkenstraße sowie rund um die Waldstraße. Bis es zur Einrichtung weiterer Schutzareale kommt, erfolgt aber zunächst die Auswertung der Ergebnisse, die sich in anderen Fällen als langwierig erwiesen haben. Nach der Auswertung folgen auf politischer Ebene Diskussionen. Auch das Engagement von Entscheidungsträgern wie Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) und Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) könnte ein schnelles Voranschreiten begünstigen.
Beide zeigten sich in anderen Fällen bemüht, Milieuschutzzonen einzurichten. Auch bei der Verhandlung um die Zukunft des „AmMa65“-Eckhauses waren die beiden beteiligt. „Mit dem Milieuschutz sollen Modernisierungen sozial verträglich und behutsam umgesetzt werden, um die Wohnbevölkerung im Quartier vor Verdrängungsprozessen zu schützen,“ so der Baustadtrat. Zunächst hofft der Bezirk auf eine rege Teilnahme an der Anwohner-Umfrage.
Text: Katja Reichgardt, Redaktion