Abgeordneter kritisiert „willkürliches Angebot“ / Besucherzahlen gehen zurück.
Die Pfaueninsel ist ein Idyll, doch die Besucherzahlen gehen seit Jahren zurück. Zwischen 2007 und 2017 sanken sie von jährlich 131.392 auf 109.884. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des Abgeordneten Marcel Luthe (FDP) hervor. Der führt die Gästeflaute vor allem auf die gegenwärtige Fahrverbindung zurück.
Zur Pfaueninsel gehören zwei Personenfähren, die auch Fahrzeuge transportieren. Es ist jeweils eine Fähre im Einsatz. Die Fähre fährt im Mehrschichtbetrieb rund um die Uhr, um das Übersetzen der Bewohner, der Stiftungsmitarbeiter sowie die Sicherheit für Menschen und Anlagen zu gewährleisten, erklärt Kultur-Staatssekretär Torsten Wöhlert. Besucher werden aus-schließlich zu den Öffnungszeiten der Insel befördert. „Die Fahrt erfolgt je nach Bedarf, da ein fester Fahrplan bedeuten würde, dass man leer fährt oder Personen unnötig lange warten lässt“, so Wöhlert.
Mehr Service
„Einmal mehr zeigt der Senat, dass er sich nicht um seine Beteiligungen kümmert“, sagt Luthe. „An der Stiftung ist Berlin maßgeblich beteiligt und stellt sogar den stellvertretenden Stiftungsratsvorsitzenden, aber eine Förderung der Pfaueninsel als Naherholungsort für die Berliner findet nicht statt. Wie die gesamte Stadt müsse auch auf der Pfaueninsel endlich Serviceorientierung einkehren. „Wenn die Fähre willkürlich mal alle fünf Minuten fährt und Gäste auch mal eine halbe Stunde im Regen warten, ist das das Gegenteil von Service.“
Der Landschaftspark zählt zum Weltkulturebe der Unesco. Auch andere Standorte der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erlebten im vergangenen Jahr eine Besucherflaute. Insgesamt wurden 1,57 Millionen Besucher gezählt, das war ein Minus von 2,56 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Stiftung führte den Schwund unter anderem auf den verregneten Sommer, aber auch auf den zeitweiligen Ausfall der Fähre zur Pfaueninsel zurück. Die Pückler-Ausstellung in Schloss und Park Babelsberg, die Wiedereröffnung des Schlosses Königs Wusterhausen und das Oranjefest in Oranienburg hätten allerdings im Einzelnen für Zuwachs gesorgt.
Text: Nils Michaelis, Bild: imago/Tom Maelsa