Im Georg-Knorr-Park, in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Marzahn, soll in den kommenden Jahren ein neues Wohn- und Gewerbequartier nach den Plänen von David Chipperfield Architekten / Wirtz International Landschaftsarchitekten entstehen.
Der Entwurf, der als Sieger aus dem städtebaulichen Gutachterverfahren hervorging, wurde in den vergangenen Monaten konkretisiert und zu einem Masterplan weiterentwickelt.
Die Eckdaten des Projektes
Die etwa 11 Hektar große Fläche war bei Einleitung des Bebauungsplanverfahrens vorrangig gewerblich genutzt, wies aber auch einige ungenutzte Flächen und leerstehende Gebäude auf. Sie gehört aufgrund ihrer idealen Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr zu den wenigen Flächen mit großem Wohnungs- und Gewerbebaupotential.
Dadurch kommt dem Gebiet, das von der Georg-Knorr-Straße und dem Wiesenburger Weg erschlossen wird, eine besondere stadtentwicklungspolitische Bedeutung zu. Vorgesehen ist eine gemischte Nutzung aus Wohnbebauung mit etwa 1000 Wohnungen, 370 studentischen Apartments sowie wohnverträglicher gewerblicher Nutzfläche. Mindestens 50 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert sein und einen Mietpreis von 6,50 Euro pro Quadratmeter haben. Das Vorhaben wird durch die Laborgh Investment GmbH umgesetzt und im Anschluss von der landeseigenen HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH übernommen.
Beachtung von Natur- Denkmal- und Lärmschutz
Ziel der Überarbeitung war es dabei vor allem, den Belangen des Denkmalschutzes noch besser Rechnung zu tragen. Weitere Herausforderungen an die Planer ergaben sich durch den Natur- und Artenschutz und durch den Lärmschutz. Das neue Quartier entsteht auf dem Gelände der als Denkmalensemble geschützten, ehemaligen Rüstungsfabrik Hasse & Wrede.
„Auf einem Teil des ehemaligen Industrieareals der Knorr-Bremse wird in den kommenden Jahren ein völlig neues Quartier entstehen. Die Planer mussten hier die Aufgabe lösen, einerseits den Denkmalwert des Ensembles so weit wie möglich zu erhalten und andererseits einen qualitätsvollen Städtebau für ein attraktives urbanes Wohnquartier mit angegliedertem, modernem Gewerbehof zu realisieren”, erläutert Sebastian Scheel (Die Linke), Senator für Stadtentwicklung und Wohnen das derzeit vorliegende Ergebnis. Jetzt seien die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger gefragt, ob dieser Spagat gelungen sei.
Rund um die Uhr präsent
Dafür ist ab sofort in der leerstehenden Gewerbeeinheit an der Marzahner Promenade 37 und im benachbarten Stadtteilzentrum eine Schaufensterausstellung zu den Ergebnissen der Masterplanung bis einschließlich 10. Mai zu sehen sein. Die Ausstellung ist rund um die Uhr „geöffnet“. Vor den Schaufenstern ist eine Kommentarbox eingerichtet.
Gezeigt werden ein Modell des überarbeiteten Bebauungs- und Freiraumkonzepts, Informationsplakate mit Plänen und Erläuterungen sowie Schaubilder, die einen Eindruck von der künftigen Wohnatmosphäre vermitteln sollen. Die Hinweise und Kritiken der Bürger:innen aus dem vorangegangenen Beteiligungsschritt sind in die Überarbeitung der Planung bereits eingeflossen.
Neben der Schaufensterausstellung können sich Interessierte auch auf meinBerlin.de (https://mein.berlin.de/projekte/gebietsentwicklung-georg-knorr-park-teilgebiet-ost/) über den aktuellen Masterplan informieren und ihre Anregungen einbringen. Die Antworten fließen in die weitere Planung ein.
Im Sommer dieses Jahres werden die Behörden dann zum zweiten Mal um ihre Stellungnahmen zum Bebauungsplanentwurf gebeten. Die öffentliche Auslage des eigentlichen Bebauungsplans soll im Frühjahr 2022 stattfinden.
Datum: 25. April 2021, Text: red/ylla, Bild: SenStadt / Open Street Map