Bürgerverein fordert neue Mobilitätskonzepte zur Entlastung.

Zugeparkte Straßen, überfüllte S-Bahnen und knappe Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Und da wären noch die Schlaglöcher. Keine Frage: In Frohnau stößt die Verkehrsinfrastruktur zunehmend an ihre Grenzen. Nicht nur, aber gerade im Zeichen wachsender Pendlerströme aus dem Umland: Wie und wo gegengesteuert werden muss, hat der Bürgerverein in der Gartenstadt Frohnau jetzt mit Anwohnern diskutiert und auf dieser Grundlage ein Bündel von Handlungsbedarfen und etwaigen Maßnahmen präsentiert.

Demnach soll der Takt der Busse verdichtet und mit dem Speckgürtel besser vernetzt werden. In Ortsrandlagen sollen „innovative Mobilitätskonzepte“ wie Rufbusse geprüft werden. Frohnau sollte sich um eine Einbeziehung in Berliner Modellprojekte bemühen. Die S-Bahn als „Rückgrat der Frohnauer Mobilität“ sei zu stärken: Angesichts der wachsenden Nachfrage sollen Planungen zur Umlandanbindung im Zehn-Minuten-Takt, zur Schaffung eines zweiten Bahnhofszugangs und zur Ausdehnung des Berliner Tarifgebietes intensiviert werden.

Plätze entlasten

„Die Parkraumsituation an den Plätzen ist besser zu organisieren“, heißt es in dem Thesenpapier zum Workshop. „Dabei müssen die unterschiedlichen Interessenlagen von Anliegern, Kunden, Lieferanten und Pendlern ausbalanciert berücksichtigt werden.“ Ein Parkraumkonzept sei für sich genommen kein Allheilmittel, es könne nur ein Baustein in einem umfassenden Verkehrskonzept zur Entlastung der zentralen Plätze sein. Dem Fahrrad wird ein großes Potenzial zur Vermeidung von Autoverkehren zugemessen. Dazu müssten jedoch die unzureichenden Abstellmöglichkeiten am Bahnhof verbessert und Zuwegungen durch Frohnau und zu öffentlichen Einrichtungen, insbesondere zu den Schulen, aufgewertet werden. „Schlaglochpisten und überfüllte Fahrradständer schrecken ab“, heißt es.

Austausch fördern

Die Ergebnisse des Workshops fließen in die Erarbeitung eines Gesamtverkehrskonzeptes ein, das als Basis für den Austausch mit Politik und Verwaltung dienen soll, so der Bürgerverein. Ziel sei es, den Dialog über neue Ideen zu intensivieren, um die Potenziale und Qualitäten Frohnaus nachhaltig zu sichern, Belastungen zu reduzieren und Mobilitätsangebote für alle Verkehrsträger zu verbessern. Interessierte werden ermuntert, sich auch weiterhin mit Ideen und Wünschen zum Verkehrssystem an den Bürgerverein zu wenden.

Viele dieser Handlungsfelder beschäftigen schon länger die Bezirkspolitik. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordert das Bezirksamt in einem im Oktober, auf Initiative der FDP, gefassten Beschluss auf, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass auf dem Grünstreifen zwischen der Burgfrauenstraße und dem Parkplatz des nahen Supermarktes weitere Fahrradabstellplätze, vorzugsweise Doppelstockparker, eingerichtet werden. Ein zuvor verabschiedeter Antrag spricht sich dafür aus, die Erweiterung der Kurzparkzone vom S-Bahnhof Frohnau so weit auszudehnen, dass es für Pendler, die vom Pkw auf die S-Bahn umsteigen, unattraktiver wird, den Bahnhof anzusteuern. Außerdem soll Anwohnern innerhalb der Parkzone das dauerhafte Parken mit einem Anwohnerparkausweis gestattet sein.

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Datum: 17. November. Text: Redaktion. Bild: Krippenleitner