Das neue Parkpflegewerk bündelt Aktionen und Strategien.
Am westlichen Ende der Kantstraße bildet der Lietzenseepark eine grüne Oase. Doch die Grünanlage hat schon bessere Zeiten gesehen. Müll und Vandalismus sind die größten Probleme. Mit dem neuen Parkpflegewerk will das Bezirksamt den Park wieder auf Vordermann bringen und fit für die verschiedenen Nutzungsarten machen.
Überall Müll
Dieser Tage wurden erste Eckpunkte vorgestellt. Ob Jogger, Hundebesitzer, Spaziergänger, Sonnenanbeter oder Freilufttrinker: Gerade im Sommer kommen hier viele Menschen mit verschiedenen Interessen zusammen. Walter Schläger vom Straßen- und Grünflächenamt spricht von einem hohen „Nutzungsdruck“. Der ist gar mit Händen zu greifen: Täglich bleiben große Mengen an Flaschen, Bechern, Verpackungen und Essensresten im Grünbereich oder auch im See zurück.
„An manchen Tagen sieht es hier aus wie nach der Love Parade“, sagt Schläger. Eine von vielen Baustellen, die das Parkpflegewerk mit einer Gesamtstrategie abräumen soll. Dem Einsatz einer Reinigungsfirma war bislang offenbar nur mäßiger Erfolg beschieden. Obendrein, so Schläger wurden neu gepflanzte Bäume beschädigt und der Zaun rund um den derzeitigen Baustellenbereich wiederholt missachtet. In den vergangenen drei Jahren hatte ein Planungsbüro für das Gartendenkmal ein Konzept entwickelt, das Denkmalschutz mit aktuellen Nutzungsanforderungen und Ziele der Biodiversität verbindet und ebenfalls Aspekte des Wassermanagements und des Klimawandels berücksichtigt.
„Dadurch arbeiten wir bei der Unterhaltung des Parks nicht mehr ins Blaue hinein“, erklärt Schläger. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Optimierung der Pflegekosten, wobei gleichzeitig ökologische Standards in die Pflege integriert werden sollten, Die Erarbeitung erfolgte in engem Austausch mit den vor Ort tätigen Mitarbeitern des Pflegereviers, den Vereinen „Bürger für den Lietzensee“ und „ParkHaus Lietzensee“. Darüber hinaus wurden Anwohner sowie Umwelt- und Naturschutzverbände im Rahmen von Öffentlichkeitsveranstaltungen beteiligt.
Jeder kann helfen
Um das Parkpflegewerk mit Leben zu erfüllen, kündigt Schläger für die kommenden Monate Monitorings, Schulungen und Workshops mit Vereinen, Interessierten und Mitarbeitern des Pflegereviers an. Bis das Parkpflegwerk wirklich greift, appelliert Schläger an jeden Besucher, für mehr Sauberkeit in der Anlage zu sorgen.
Nils Michaelis, Billd: imago/Schöning