SPD will mit den Rädern die Mobilität im Bezirk verbessern.
Einkäufe transportieren, die Kinder zur Kita bringen oder den kleinen Umzug meistern – immer noch greifen viele Berliner dafür aufs Auto zurück. Eine umweltschonendere und gesündere Option aber wäre ein Lastenrad für den Transport zu nutzen. In Lichtenberg und Spandau stehen dafür bereits kleine Lastenrad-Flotten bereit. Mitte könnte bald nachziehen. Dafür zumindest plädiert die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). „Die Lastenfahrräder sind praktisch, umweltfreundlich und eine preiswerte Alternative zum Auto in der Stadt. Nicht jeder kann sich ein eigenes Lastenfahrrad leisten. Die Leihräder wären also auch ein Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit, um einerseits Menschen mit den Lastenrädern größere Einkäufe zu ermöglichen und andererseits das Spielerische dabei hervorzuheben“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Martina Matischok.
Zwei Vorbilder
Als Vorbild fungieren die beiden Bezirke Lichtenberg und Spandau, in denen die Leihräder bereits in Kooperation mit „fLotte“ und dem ADFC Berlin getestet werden. Finanziert wird das Ganze von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Der ADFC könnte laut Matischok auch die technische Infrastruktur in Mitte schaffen, also in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt den Verleihprozess und die Wartung der Räder übernehmen. Die Lastenfahrzeuge könnten dann an vielen stark frequentierten Orten im Bezirk zur Ausleihe bereitgestellt werden. Über die genauen Standorte wolle sich die SPD noch mit den anderen Parteien austauschen. In Lichtenberg befinden sich die Räder unter anderem vor Bibliotheken, Stadtteilzentren oder Museen. Matischok hofft nun auf Unterstützung des Senats, um das Projekt nach Mitte zu holen: „Wir gehen natürlich davon aus, dass das Lastenfahrrad-Projekt gefördert und dann sehr gut angenommen wird.“ Immerhin könnten die Räder einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Mobilitätswende in Mitte voranbringen.
Hochgesteckte Ziele
Berlin will bis 2050 klimaneutral werden. Dafür müssen die städtischen Emissionen um mindestens 85 Prozent gesenkt werden. In Lichtenberg und Spandau stoßen die Lastenräder auf Leihbasis bislang auf positive Resonanz. Per Klick im Internet können sie hier für maximal drei Tage gebucht werden. Platz ist in den Anhängern für bis zu vier Kinder oder große Einkäufe. Für Sicherheit sorgen Gurt-Systeme und Sitze. Bei der Abholung müssen die Nutzer dann lediglich einen Personalausweis vorzeigen und können direkt losradeln. Wer die Lastenräder schon einmal testen möchte, kann sie sich an einer der Stationen in Lichtenberg oder Spandau ausleihen und berlinweit benutzen. Anschließend müssen sie zum Abholort zurückgebracht werden. Mehr Infos zur Flotte gibt es im Netz.
Datum: 13. Dezember 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Florian Schuh