Naturschützer protestieren gegen die Trasse durch den Gemeindepark.
Eine Gruppe von Naturschützern hat mindestens 50 frische Nester einer besonders geschützten Wildbienenart in dem für den Radwegbau vorgesehenen Bereich im Gemeindepark Lankwitz entdeckt. „Die geplante Bebauung darf unter diesen Umständen keinesfalls fortgesetzt werden, da ansonsten mehrere Verbotstatbestände erfüllt werden“, teilt Nicolas Bramke von der Initiative „Your Little Planet!“ („Dein kleiner Planet“) mit.
„Wir möchten ebenfalls darum bitten, dass eine ordentliche Prüfung durch das Bezirksamt oder die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zeitnah und mit Experten gemeinsam erfolgen muss, da bei Verzug sonst zu befürchten ist, dass der Aktivitätszeitraum der Tiere erneut verstreicht und man am Ende keine Wildbienennester gefunden haben will.“
100 Meter Länge
Im Gemeindepark Lankwitz plant Umweltstadträtin Maren Schellenberg (Grüne) den Bau eines Teilstücks des Fernradweges Berlin-Leipzig. Zwischen Mühlenstraße und Sonderhausener Straße ist die Anbindung an den Fernradweg vorgesehen. Ein Teil der Strecke soll mit etwa 100 Meter Länge und 3,20 Meter Breite durch den Park führen. Dort fanden Nicolas Bramke und andere jene Wildbienennester.
„Wildbienen stehen laut Bundesartenschutzverordnung unter besonderen Schutz“, so Bramke gegenüber der „Berliner Zeitung“. „Der Radweg würde sie vernichten.“ Wildbienen-Experten raten, den Radweg auf eine andere Stelle zu verlegen. Die gäbe es 50 Meter entfernt vom Park an der Mühlenstraße bis zur Kreuzung Gallwitzallee. Für diese Alternative müssten Ampelbereich und Fahrbahnteile umgebaut und Bäume gefällt werden, so Schellenberg. Sie kündigte laut „Berliner Zeitung“ an, die Nester begutachten zu lassen, aber nicht vom Radweg durch den Park zu lassen.
Datum: 20. April 2019. Text: Nils Michaelis. Bild: Your Little Planet