Fernando Bryce vor seinen Kunstwerken

Museum Verantwortliche eines Modellprojekts ziehen nach drei Interventionen eine positive Zwischenbilanz und bereiten die vierte für das Jahr 2018 vor.

Ein Naturkundemuseum kann sehr wohl auch ein Ort für Künstler sein. So zumindest kann man die erste Zwischenbilanz zum künstlerischen Teil des Modellprojekts „Kunst/Natur“ zusammenfassen. Die ersten drei Aktionen von Künstlern sind geglückt, weitere sollen noch folgen.

Neue Wege finden

Auch wenn sie von vielen Menschen eher als Orte der Wissenschaft und Dokumentation gesehen werden, waren Naturkundemuseen doch stets Orte, an denen auch die Kunst eine Rolle spielte. Das Modellprojekt im Museum für Naturkunde Berlin dient dazu, diese Verbindungen zu verstärken sowie die Wechselwirkungen zwischen Naturforschung, Museumspraxis und eben der Kunst hervorzuheben sowie zu nutzen.

Das Museum selbst öffnet sich auf diesem Weg auch neuen Fragestellungen. Bisher mit Erfolg: In drei sogenannten Interventionsrunden haben Künstlerinnen und Künstler Aspekte aus dem Themenfeld des Museums herausgearbeitet. So hatte zum Beispiel Fernando Bryce Bilder zur Säugetiersammlung geschaffen, die sich sowohl mit der täglichen Arbeit auseinandersetzten, als auch die koloniale und geopolitische Geschichte der Ausstellungsstücke aufgriffen. Aktuell wagt sich Künstlerin Anna Hobza an eine ungewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Sehsinn von Tieren.

Aus Sicht der Verantwortlichen des Modellprojekts, das in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes entwickelt wurde, hat es sich gelohnt, Kunst und Forschung näher zusammenzubringen. Naturkundemuseen seien relevante Organisationen für die Zukunft der Menschen und der Erde, so Professor Johannes Vogel, der Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin. „Aber wir müssen uns noch mehr für verschiedene Perspektiven öffnen“, erläuterte er.

Red., Bild: Carola Radke