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Kreuzberg: Mieter am Mehringdamm 49 atmen auf

Mehringdamm Mieter

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nutzt das Vorkaufsrecht – sehr zur Freude der Mieter. Dieses Mal gehen die Wohnungen aber an einen privaten Käufer.

Lange lebten die Mieter am Mehringdamm 49 in Angst, ihre Wohnungen zu verlieren. Sie sorgten sich vor Sanierungen und nicht bezahlbare Mieterhöhungen. Denn ein luxemburgischer Privatinvestor wollte das Haus kaufen.

Vergangene Woche hieß es noch, der Vorkauf des Grundstücks Mehringdamm 49 in Kreuzberg sei gescheitert: Der Senat hatte die notwendigen Zuschüsse für einen Kauf durch die Gewobag nicht bewilligt – auch der Kauf durch eine Genossenschaft scheiterte aus diesen Gründen. Die monatelange Hoffnung der Mieter schien damit gescheitert, obwohl die drei Häuser in einem Milieuschutzgebiet liegen. 

30 Jahre Schutz für die Mieter

Doch nun hat sich das Blatt gewendet: Kurz vor Fristende hatte der Bezirk doch noch Erfolg: Die Häuser gehen nun an die Ruddat Grundbesitz GmbH & Co. KG. – einem privaten Käufer. Dabei ist das Vorgehen untypisch, dass der Bezirk zugunsten eines privaten Käufers vorkauft. In diesem Fall jedoch unterzeichnete der Käufer eine Abwendungsvereinbarung. 

Heißt konkret: Mieter erhalten damit 30 Jahre Schutz vor Umwandlung in Eigentumswohnungen, die Mitsprache bei der Vermietung der Gewerbeflächen und Untermietern werden geschützt. Sehr zur Freude der Mieter, die monatelang versuchten, einen Käufer zu finden und für ihre Wohnungen einzustehen.

Trend in die richtige Richtung

Damit setzt sich ein neuer Trend in Sachen Vorkauf fort: Wie schon zuvor in der Corinthstraße 56 suchen sich Mieter selbst die Käufer, die gemeinwohlorientiert sind. Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) freut sich mit der Hausgemeinschaft: „Ich bin froh, dass, nachdem alle anderen Wege geprüft worden waren, eine Lösung gefunden wurde. Dies geht vor allem auf das Engagement der Mieterschaft zurück“, teilte Schmidt mit.

Datum: 3. Juli 2021, Text: ast, Bild: Stefan Bartylla