Projekt „Begegnungszone“ wird vorzeitig beendet, Parklets werden wieder abgebaut.
Sie wurde von Anfang an kritisch beäugt, die Begegnungszone in der Bergmannstraße. Nun haben die Bezirksverordneten (speziell die Linken und SPD) beschlossen: Das Projekt wird beendet, die Parklets abgebaut. Im Sommer soll vorzeitig Schluss mit der Testphase sein.
Grund für diesen Beschluss: Der Bezirk will weiterhin das alljährliche Jazzfest auf der Bergmannstraße, also das Bergmannstraßenfest, ermöglichen. Schluss mit der Begegnungszone soll im August sein, das Fest im September stattfinden. Stadtrat Florian Schmidt (Die Grünen) erklärt dazu: „Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat klargestellt, dass das Jazzfest durch die Begegnungszone nicht gefährdet werden darf. Damit unterstützt die BVV eine traditionelle Institution und stärkt den Veranstaltern und den Teilnehmern des Jazzfestes den Rücken.“ Schmidt betrachte diesen Beschluss als Unterstützung der Aktivitäten des Bezirksamtes zur Umsetzung der Veranstaltung in diesem Jahr.
Wie vorgesehen, werde jedoch ab Mai ein „integratives und partizipatives Dialogverfahren“ über die Zukunft der öffentlichen Räume im Bergmannkiez gestartet. Dieses gehe über die Frage der Begegnungszone heraus. Zur Gesamtstrategie äußert sich Schmidt wie folgt: „Die Verkehrswende ist eine große Herausforderung und Chance für den Bergmannkiez, wie auch für andere Ortsteile. Das Engagement von Bürgern für die Reduktion des Durchgangsverkehrs, für qualitätsvolle und lebendige öffentliche Räume, einen Ausbau der Radinfrastruktur oder für radikalere Lösungen, wie den nahezu vollständigen Verzicht auf Automobilverkehr in bestimmten Kiezen, hat seit Beginn der Legislaturperiode merklich zugenommen. Das Bezirksamt hat inzwischen mit vielen Initiativen eine produktive Zusammenarbeit etabliert. So auch im Bergmannkiez.“
Die Bezirksgrünen stehen dem vorzeitigen Abbruch der Testphase zur Begegnungszone kritisch gegenüber: „Wir nehmen die laufende Bürgerbeteiligung sehr ernst und wollen sie nicht in der Mitte abbrechen, sondern am Ende mit allen auswerten… Wir wollen grundsätzlich Stadt neu denken und den öffentlichen Raum umverteilen… Unsere Position ist klar: Wir kämpfen für die radikale Verkehrswende.“
Datum: 07. Februar 2019, Autor: Sara Klinke, Bild: imago/tagesspiegel