Ernährung: Salzarmes Essen: Nutzen bislang überschätzt.
Ohne Salz würden viele genussreiche Speisen nicht mehr auf unserem Speiseplan stehen, Salz verleiht oftmals erst die nötige Würze. Dennoch empfehlen Mediziner häufig, den Salzverzehr einzuschränken.
Doch das allgemeine Risiko wird nach Ansicht von Professor Dr. Andrew Mente von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der kanadischen Universität Toronto überschätzt. Gleichzeitig würden die Gefahren einer zu geringen Kochsalzaufnahme eindeutig unterschätzt werden. Der Forscher hebt hervor, dass die Mehrzahl der Menschen in Kanada wie auch in anderen Ländern einen moderaten Salzkonsum an den Tag lege. Das gelte auch für Hypertoniker, also für Menschen mit hohem Blutdruck. Nur etwa zehn Prozent von ihnen verzehre auffällig hohe Kochsalzmengen.
Aktuelle Auswertung
Wissenschaftler warnen vor übertriebener Salzrestriktion. Grundlage dieser Analysen und der damit verbundenen Empfehlungen ist eine aktuelle Auswertung bereits vorliegender Studien mit insgesamt mehr als 133.000 Teilnehmern. Demnach erhöht eine zu geringe Salzaufnahme das Risiko für Herz-Kreislaufkomplikationen und auch für Todesfälle. Die Wissenschaftler warnen explizit vor einer übertriebenen Salzrestriktion, da bei zu geringer Aufnahme ein deutlich erhöhtes Gefährdungspotenzial bestehe. Das gelte gleichermaßen für Menschen mit normalem wie auch mit hohem Blutdruck.
Gewisse Beziehung
Zwar zeigte sich bei Personen mit Bluthochdruck eine gewisse Beziehung zwischen der Höhe des Blutdrucks und der Höhe des Salzverzehrs. Doch nur bei einer Natriumausscheidung von mehr als sieben Gramm pro Tag, was 17,78 Gramm Kochsalz entspricht, war ein Anstieg des Risikos für Herz-Kreislaufkomplikationen zu erkennen. Allerdings war bei einer Ausscheidung unterhalb von drei Gramm Natrium pro Tag – das entspricht 7,62 Gramm Kochsalz – ebenfalls eine Zunahme der Herz-Kreislaufrisiken zu verzeichnen.
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djd, Bilder: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V./Getty