„Klimawald“ ist Teil eines Maßnahmenkatalogs für eine „nachhaltige Metropole“.
Seit fünf Jahren steht fest, dass das Tempelhofer Feld nicht bebaut werden darf. Und doch kocht das Thema immer wieder hoch. Zu viele offene Wunden hat der politische Streit rund um den Volksentscheid hinterlassen. Und zu groß ist die Fläche am Rande der Innenstadt, um nicht immer wieder Begehrlichkeiten jedweder Art zu wecken, mögen sie auch auf den ersten Blick nicht immer Sinn ergeben und dementsprechend belächelt werden.
Ebenso überraschte wie amüsierte Reaktionen erntete der neueste Vorschlag, selbst wenn er sich bestens mit dem klimabewegten Zeitgeist ergänzt. Die CDU Berlin will sich dafür einsetzen, dass auf dem Tempelhofer Feld ein Wald entsteht. Das sieht ein Leitantrag vor, der jetzt auf einem Kleinen Parteitag beschlossen wurde. Demnach soll der neue Forst 110 Hektar Mischwald umfassen. Das ist etwas weniger als ein Drittel der Gesamtfläche des Feldes (355 Hektar).
Mehr Erholungswert
„Mit einem ,Tempelhofer Wald’ steigt nicht nur der Erholungswert des Tempelhofer Feldes, er hätte auch nachhaltig positive Auswirkungen auf das Stadtklima“, heißt es in dem Papier, aus dem der Rundfunk Berlin-Brandenburg zitiert. „Wir wollen, dass dort eine grüne Lunge für Berlin entsteht“, erklärte Parteichef Kai Wegner dem Bericht zufolge. „Ein Stadtwald, der die Luftqualität verbessert, der die Stadt im Sommer kühlt, Lebensraum für Tier und Pflanzen bietet, aber vor allem auch Lebensqualität für alle Berliner sichert.“
Die Wald-Idee ist eine von vielen Initiativen, die als Paket unter dem Motto „Berlin 2040 – auf dem Weg zur nachhaltigen Metropole“ abgesegnet wurden. So fordert die CDU beispielsweise, in sämtlichen neuen Quartieren eine Grundversorgung mit grüner Infrastruktur von mindestens sechs Quadratmetern wohnortnaher, öffentlicher Grünfläche pro Einwohner von vornherein einzuplanen. In Quartieren und Kiezen, in denen dieser „Grün-Schlüssel“ unterschritten ist, sollen Grünflächen grundsätzlich erhalten bleiben und gegebenenfalls soll auf den Bau von Wohnungen verzichtet werden.
10.000 neue Stadtbäume
Im Falle einer Regierungsbeteiligung nach den Wahlen im Herbst 2021 wollen die Christdemokraten innerhalb eines Jahres ein „Sofort-Programm zur Pflanzung von 10.000 hitze- und trockenheitsresistenten Stadtbäumen“ umsetzen. Zudem sollen die vorhandenen etwa 431.000 Stadtbäume besser gepflegt werden, insbesondere durch zusätzliche Wässerung in Hitzephasen. Dach- und Fassadenbegrünung soll „besser als bisher“ gefördert und Bau- und Denkmalschutzvorschriften so geändert werden, dass der Anteil von etwa vier Prozent bepflanzter Dächer in Berlin in den nächsten fünf Jahren verdoppelt wird.
Zugleich setzt sich die CDU „weiterhin für eine Volksbefragung zur Änderung des Tempelhofer-Feld-Gesetzes“ ein. Eine Bepflanzung sei ebenso wie eine behutsame Randbebauung des Geländes derzeit nicht möglich.
Datum: 21. November 2019. Text: Redaktion. Visualisierung: CDU Berlin.