Ein Blick hinter die Kulissen der Filmwelt der goldenen 20er-Jahre.

100 Jahre Weimarer Republik, 100 Jahre Kino der Moderne: Die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Straße 2, blickt zurück auf das Kino der ersten deutschen Republik, beleuchtet das Verhältnis von Film und Alltagskultur, die künstlerischen und technischen Erfindungen der Zeit und das Entstehen von Filmkritik und -theorie. Die Schau läuft noch bis zum 13. Oktober.

Und darum geht es: Wie keine andere Kunstform spiegelte das Kino den Zeitgeist der Moderne. Mode und Sport, Mobilität und urbanes Leben, Genderfragen und Psychoanalyse prägen die Filme einer Stilepoche, die auf die Filmästhetik der ganzen Welt Einfluss nahm. Zahlreiche Drehbücher, Plakate, Requisiten und Kameras zeigen, wie der Film auf Literatur, Kunst, Architektur und gesellschaftliche Entwicklungen reagierte. Außerdem wird das Wirken von Frauen hinter der Kamera in den Fokus und 21 weibliche Filmschaffende vorgestellt.

Goldenes Jahrzehnt

Ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Filmgeschichte wird neu beleuchtet. In 23 Themenschwerpunkten führt die Ausstellung durch das Kino der „wilden 20er“ – von den ersten Kinopalästen mitten hinein ins Babylon Berlin und bis zum jähen Ende der Kunstfreiheit unter den Nationalsozialisten. Im Kino der Moderne betrachtet sich die Gesellschaft selbst. Die Leinwand wird zum Spiegelbild, indem sie Alltagsthemen und -typen reflektiert und zugleich selbst zum Leitmedium aufsteigt, das Vorbilder und Ideale setzt. Wer die Schau besuchen möchte, hat dazu immer mittwochs bis montags, 10 bis 18 Uhr sowie am Donnerstag, 10 bis 20 Uhr. Dienstags ist geschlossen.

Datum: 8. Juli 2019, Text: Redaktion, Bild: Deutsche Kinemathek – G.W. Pabst Archiv