
Überlastete Lernserver, Eltern im Alltagschaos zwischen beruflichen Zoom-Meetings und Matheaufgaben der Kinder: die geschlossenen Schulen stellen Eltern und Schüler derzeit vor große Herausforderungen.
Vor allem für Kinder im Grundschulalter ist das selbstständige Lernen ungewohnt. Die Stimmen, die zumindest einen Plan für mögliche Schulöffnungen nach dem 14. Februar fordern, werden immer lauter.
Warnung vor langfristigen Folgen
Der Berliner Kinderschutzbund warnt nun vor den langfristigen Folgen, sollten Schulen und auch Kitas nicht schrittweise öffnen. „Der aktuelle Lockdown erscheint auch für den Kinderschutzbund nötig und angemessen“, erklärt Christian Neumann vom Berliner Kinderschutzbund. Dieser müsse jedoch begrenzt bleiben, um die Folgen für Kinder und Jugendliche so gering wie möglich zu halten. „Es braucht einen Plan, wie Kitas und Schulen nach dem 14. Februar geöffnet werden können – im Interesse der Kinder, zur Entlastung der Eltern und mit Blick auf den Schutz pädagogischer Fachkräfte“, fordert er.
Kinder hätten schon vor der Pandemie sehr ungleiche Bildungschancen in Berlin gehabt. „Die Folgen von Distanzunterricht und Kitaschließung können für Kinder langfristig verheerend sein. Schließlich benötigen sie Kontakt zu Gleichaltrigen, um sich gesund zu entwickeln. Familien müssen entlastet werden, um Krisen und Gewalt vorzubeugen.“ Eine mögliche Option, um den Präsenzunterricht schnell wieder zu ermöglichen, wäre nach dem Kinderschutzbund, die Impfung pädagogischer Fachkräfte. Sie müsse „eine höhere Priorität erhalten als bisher vorgesehen“. FFP2-Masken und regelmäßige Testungen seien ebenfalls denkbar.
Datum: 26. Januar 2021, Text: kr, Bild: imago images/Fotostand