Bildnummer: 59725569 Datum: 09.02.2012 Copyright: imago/epd Die City-Station der Berliner Stadtmission in der Joachim-Friedrich-Straße bietet Obdachlosen die unter der Kältewelle leiden eine Übernachtungsmöglichkeit und warmes Essen (Foto vom 09.02.2012). Durch die Kältewelle platzten die Notunterkünfte der diakonischen Einrichtung derzeit aus allen Nähten. Das Diakonische Werk geht von mehreren tausend Wohnungslosen in Berlin aus, darunter viele Menschen aus Osteuropa, wie die Berliner Kältehilfe in den vergangenen Jahren beobachtet hat. In dem sozialen Netzwerk sind kirchliche Träger, Wohlfahrtsverbände und Vereine zusammengeschlossen, die gemeinsam etwa 70 Notübernachtungen und Nachtcafes in der Bundeshauptstadt betreiben. Zur Kältehilfe gehören auch die beiden von Diakonie und DRK betriebenen Kältebusse, die Nacht für Nacht Schlafplätze von Obdachlosen anfahren und Bedürftige betreuen. DER ABDRUCK DES EPD-FOTOS IST HONORARPFLICHTIG! City-Station der Berliner Stadtmission 05 xcb x0x 2012 quer Armut Gesellschaft Obdachlose Soziales Wohnungslose 59725569 Date 09 02 2012 Copyright Imago epd the City Station the Berlin City Mission in the Joachim Friedrich Road offers Homeless the under the Cold wave suffer a Night option and warm Eat Photo of 09 02 2012 through the Cold wave the Emergency shelter the Diakonischen Facility currently out all of them Seams the deacons Work is from several one thousand Homeless in Berlin out below many People out Eastern Europe like the Berlin Refrigeration assistance in the past Years observed has in the Social Network are church Makers Welfare associations and Clubs together the together about 70 Notübernachtungen and Night cafes in the Swiss capital operate to Refrigeration assistance belong too the both from Diakonia and DRC operated the Night for Night Sleeps from Homeless Driving away and Needy Betreuen the Imprint the epd Photos is City Station the Berlin City Mission 05 x0x 2012 horizontal Poverty Soci

Stadtrat: Standortsuche in Steglitz-Zehlendorf bislang ohne Erfolg.

Die Temperaturen fallen, doch noch immer gibt es keine von der Verwaltung unterstützte Kältehilfe-Einrichtung in Steglitz-Zehlendorf. SPD, Linke und FDP werfen dem Bezirksamt Verantwortungslosigkeit vor. Bezirksstadtrat Frank Mückisch (CDU) verweist darauf, dass die Standortsuche kontinuierlich laufe, bislang aber erfolglos gewesen sei.

Zynisch argumentiert

„Ein von der SPD frühzeitig eingebrachter Vorschlag, den leerstehenden Ratskeller für die Kältehilfe bereitzustellen, wurde von der Zählgemeinschaft rundweg abgelehnt – mit der zynischen Argumentation, man wisse sonst nicht wohin mit den Briefwahlunterlagen“, so Ruppert Stüwe, Vorsitzender der SPD Steglitz-Zehlendorf,  in einer gemeinsamen Erklärung von SPD, Linke und FDP. Alternativvorschläge seien nicht unterbreitet worden.

„Steglitz-Zehlendorf ist als einziger Bezirk in Berlin nicht in der Lage, in der aktuellen Kältehilfesaison wenigstens einige wenige Notübernachtungsplätze für wohnungslose Menschen zur Verfügung zu stellen“, kritisiert der Steglitzer FDP-Vorsitzende Thomas Seerig. „Das ist ein Armutszeugnis für unseren Bezirk. Das Desinteresse der Zählgemeinschaft an der Not der Menschen ist verantwortungslos“, so das Mitglied des Abgeordnetenhauses.

Pläne gescheitert

Mückisch lässt den Vorwurf der Ignoranz nicht auf sich sitzen. „Regelmäßig wird von mir die Notwendigkeit und Wichtigkeit einer Kältehilfeeinrichtung im Bezirk immer wieder hervorgehoben“, betont er. „Auch wenn die Kältehilfe berlinweit organisiert wird, wollen wir in Steglitz-Zehlendorf wie auch im letzten Jahr eigene Plätze anbieten.“ Mückisch verweist auf über das ganze Jahr verteilte Bemühungen, einen Kältehilfe-Standort zu finden, unter anderem in der Thielallee 88-94. Doch aus verschiedensten Gründen wurde daraus immer wieder nichts.

Gegen den Ratskeller spricht laut Mückisch nicht nur der Platzbedarf für die Briefwahlunterlagen: „Die sanitären Einrichtungen sind bis auf zwei Toiletten nicht nutzbar und müssten wiederhergestellt werden. Eine Küche fehlt und müsste so eingerichtet werden, dass Brandschutzbestimmungen nicht verletzt werden.“

Zudem sei der Zugang zum Ratskeller wegen einer Sperrung aufgrund von Fassadenschäden nicht möglich, obendrein müsste ein zweiter Fluchtweg geschaffen werden. Für eine Herrichtung der Räume kalkuliert Mückisch zwischen 250.000 und 500.000 Euro.

Ständig bemüht

Am 7. November habe der Bezirk erneut die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIM) gebeten, ob eine Zwischennutzung für das Gebäude in der Königin-Luise-Straße 98 möglich ist. „Die Antwort war leider negativ“, berichtet Mückisch. Die BIM habe auf eine Genehmigungsplanung zur Herrichtung des Objektes für eine soziale Einrichtung verwiesen. Anfang des kommenden Jahres seien Abbrucharbeiten geplant, so der Stadtrat.

Mückisch: „Das Bezirksamt ist mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege im ständigen Kontakt und lässt keine Möglichkeit aus, zu erfragen, ob es auf Trägerseite eine Umsetzungschance für die Installierung eines Kältehilfeangebotes in Steglitz-Zehlendorf gibt. Leider steht auch auf Trägerseite keine geeignete Liegenschaft zur Verfügung.“ Derzeit prüft der Bezirk, ob ein Objekt an der Bergstraße 4 in Wannsee infrage kommt.

Datum: 15. November 2018. Text: Nils Michaelis. Bild: imago/epd