Trotz aller Kritik möchte Sportsenator Andreas Geisel bald Tatsachen schaffen.
Seit nunmehr neun Jahren bastelt der Senat am 160 Millionen Euro teuren Umbau des Jahn-Sportparks. Zu einer modernen Sportstätte soll er werden, die auch dem Berliner Behindertensport und dem Schulsport in Pankow und Mitte, aber auch in anderen Bezirken, neue Möglichkeiten bietet.
Das marode Jahn-Stadion soll im Gegenzug weg. Außer einer Machbarkeitsstudie (2014), die den Bau einer neuen Arena favorisiert, wurden bisher keine weiteren Pläne vorgelegt. Doch nun hat es die Senatssportverwaltung recht eilig. Sie will Ende Juli das längst fällige Gesamtkonzept zum Umbau vorlegen, um die 14 Millionen Euro für den Stadion-Abriss zu bekommen. Die Bagger könnten damit bereits im kommenden Winter anrücken.
Gesamtkonzept vorlegen
Noch vor wenigen Wochen war lediglich von der Erarbeitung eines Gesamtkonzepts die Rede. Dieses soll nach der parlamentarischen Sommerpause den Abgeordneten zur Abstimmung vorgelegt werden, erklärte Sportverwaltungssprecher Tino Brabertz der Berliner Zeitung. Warum auf einmal die Behörde so gewaltig auf den Stadion-Abriss drängt? Der Grund liegt bei Sportsenator Andreas Geisel (SPD). Denn er will, dass 2023 ein Teil der Special Olympics World Summer Games für Sportler mit Behinderungen in einer modernen Arena im Jahn-Sportpark stattfindet. Die Zeit drängt.
Geisel erntet viel Kritik
Damit der Stadionneubau rechtzeitig fertig wird, müssen die Arbeiten bereits im kommenden Jahr beginnen. Doch für seine Plänen erntet Geisel auch einige Kritik. Unter anderem steht Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) dem Projekt skeptisch gegenüber. Über das weitere Vorgehen, den avisierten Abriss und eine mögliche Sanierung soll nun endgültig in einem Treffen sämtlicher Beteiligter entschieden werden.
Datum: 17. Juni 2020, Text: BLZ/red, Bild: imago images/Seeliger