Soziales: Centrovital verhilft der Inderin Asha Justin Odathekal zur Ausbildung als Köchin.
Kochen ist ihre Leidenschaft, aber bevor Asha Justin Odathekal, die im Süden Indiens aufgewachsen ist, diese Leidenschaft leben durfte, mussten das Centrovital und die junge Frau über 7.000 Kilometer hinweg mit den Behörden kämpfen – erfolgreich. Heute erlernt sie den Beruf der Köchin in dem Spandauer Haus. Das Centrovital hatte im vergangenen Sommer die engagierte Praktikantin aus Indien für eine Ausbildung zur Köchin bekommen. Beide Seiten waren sehr zufrieden, bis die künftige Auszubildende aufgrund eines ungültig gewordenen Visums zurück nach Indien musste.
Ungültiges Visum
Im Frühjahr 2015 stellte sich die damals 28-Jährige im Centrovital vor. Die offene und begeisterungsfähige Frau wollte sich ihren Traum erfüllen, Köchin zu werden und begann zunächst mit einem Probearbeiten. Ihr Fleiß und ihr freundliches Wesen nahmen Kollegen und Arbeitgeber gleichermaßen für sie ein. „Wir vereinbarten, dass Frau Odathekal noch im Sommer eine Ausbildung zur Köchin beginnt“, so die Personalleiterin des Hauses, Adina Krabiell. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Verlängerung ihres nur noch kurze Zeit gültigen Visums vorlag, begann Asha Odathekal zunächst mit einem Praktikum. Kurz darauf kam die Nachricht, dass sie kein gültiges Visum für eine Ausbildung hat. Da ihr nun eine Abschiebung drohte, buchte sie einen Flug zurück in ihre indische Heimat. Zahlreiche Besuche bei der Ausländerbehörde waren zuvor ergebnislos geblieben.
Dass die junge Frau heute ihren festen Platz im Haus hat, ist auch dem besonderen Engagement des Ausbildungsbetriebs zu verdanken – und vielen Gesprächen und Anträgen per E-Mail und Telefon über 7.000 Kilometer hinweg. Nachdem vor Ort in Deutschland keine Klärung möglich war, wurde Asha Odathekal von der Deutschen Botschaft in Indien kontaktiert, die sich dann auch an das Centrovital wandte. „Das war der Start für eine lange Phase von Interventionen auch von unserer Seite. Wir schrieben E-Mails, füllten Anträge aus, und führten Telefonate.“ Ein halbes Jahr dauerte es, bis das Centrovital und Asha wieder zusammenfanden. Seit dem 1. April ist Asha Justin Odathekal nun tatsächlich Auszubildende im Haus.
Traum verfolgen
„Es fühlte sich an, wie nach Hause zu kommen“, sagt Asha über ihre Rückkehr. Sie kann nun einen Traum verfolgen, den sie in Indien nicht hätte verwirklichen können. „Dort kochen Frauen für die Familie, aber sie haben keine Chance, professionelle Köchinnen zu werden“, erzählt sie. Ihr vorrangigster Wunsch ist jetzt, ihre Deutschkenntnisse zu vervollkommnen. Auch dabei hilft das Centrovital, das Wert darauf legt, fremdsprachige Mitarbeiter beim Lernen der deutschen Sprache zu unterstützen und seit kurzem in eigener Initiative Kurse für die Mitarbeiter anbietet, um damit auch deren Integration zu fördern.
red, Bild: Alexander Hausdorf