Sport: Nachwuchssportler des Monats kommt aus Lichtenberg und will ganz hoch hinaus.
Mit Maximilian Kröber wurde vor wenigen Wochen ein Lichtenberger zum „Nachwuchssportler des Monats Mai“ gekürt. Die Wahl entschieden tausende von Berliner Lesern der Website „berlin-sport.de“, dem Nachrichten-Portal des Berliner Landessportbundes, per Abstimmung.
Der Durchstarter
Maximilian ist 17 Jahre alt, wohnt in Lichtenberg und geht dort auch dort zur Schule. Seine Riesenleidenschaft gilt dem Tischtennis. Nachdem er bereits im Jahr 2016 Bundessieger beim Wettbewerb „Jugend trainiert für die Paralympics“ werden konnte und auch zwei Goldmedaillen beim Länder-Cup des Deutschen Behindertensportverbandes erspielt hatte, schaffte es Maximilian im vergangenen März, den deutschen Meistertitel der Jugendspieler im Einzel und die Bronzemedaille im Doppel zu gewinnen.
Mit Perspektive
Erst vor zwei Jahren hatte Maximilian Tischtennis zu seinem Lieblingssport ernannt. Seine Mutter Doreen Kröber, die selbst einmal DDR-Jugend-Vizemeisterin im Tischtennis war, hatte das Talent bei ihrem Sohn entdeckt und gefördert – mit Erfolg. Vier bis fünf Mal pro Woche trainiert Maximilian Kröber beim Paralympischen Sportclub Berlin und bei seinem Heimatverein, dem Team vom „ttc berlin eastside“. Schule und Sport kann der 17-Jährige, der Autist ist, gut miteinander vereinbaren. Das Förderzentrum „Carl-von-Linné“, die größte Schule für behinderte Kinder in Europa, unterstützt ihn dabei. Maximilian Kröber hat noch viel vor: Er will nicht nur an den Paralympics 2020 im japanischen Tokio teilnehmen, sondern es auch in die Bundesliga der Regelsportler schaffen. Über seine sportlichen Erfolge informiert er seine Fans via Facebook, Twitter, Instagram und Snapchat. Seine Mutter ist stolz auf ihn und sagt: „Wir wollen zeigen, dass Menschen mit Autismus ganz normale Menschen sind. Wenn man sie entsprechend unterstützt, so wie wir aktuell mit einem großen Team, dann können sie ihren eigenen Weg gehen.“
Riesen-Potenzial
Für Maximilian selbst ist der Sport auch die Herausforderung, sein Handicap in echte Begabung umzumünzen. „Es ist unglaublich, wie weit er technisch und spielerisch bereits gekommen ist, obwohl er doch erst seit zwei Jahren ernsthaft den Sport auf Leistungsniveau betreibt“, sagt Irina Palina, Weltklasse-Spielerin und Trainerin vom ttc Eastside, bei der er im Einzeltraining noch viel dazu lernt, um auch weitere Titel in Zukunft einspielen zu können. Und da hat Maximilian noch viel vor: Er will es vor allem auch in die Bundesliga der Regelsportler schaffen, um seinem großen Vorbild im Sport möglichst nachzueifern. Auf die Reporter-Frage nämlich, mit wem er einen Tag im Leben tauschen möchte, kennt der Siebzehnjährige schließlich nur eine ganz eindeutige Antwort: „Mit Timo Boll“. Und der ist der deutsche Weltklasseplayer der vergangenen Jahre.
red / Stefan Bartylla, Bild: Camera 4 / Thonfeld