Ob Stadtautobahn, S-Bahn-Trasse oder U-Bahn-Tunnel – gebaut wird überall.
Wer in Tempelhof-Schöneberg auf der Goeben- und Yorckstraße unterwegs ist, muss gute Nerven haben. Zwischen Manstein- und Katzlerstraße wird der Verkehr über die Gegenfahrbahn geleitet. Arbeiten an Gasleitungen machen diese nervige Verkehrseinschränkung nötig. Die Baustelle bleibt zum Glück nur noch bis Ende der ersten Juliwoche bestehen. Sie ist nur eine der bezirklichen Spitzen des gesamten Eisbergs in Berlin, von dem alle Verkehrsteilnehmer betroffen sind. Weil in diesem Sommer nicht nur die Straßensanierung forciert wird, sondern sich auch S-Bahn und BVG die eine oder andere Großbaustelle leisten.
Gefährlicher Betonkrebs
Die größten Ärgernisse auf der Straße entstehen mit Sicherheit auf der Stadtautobahn. Hier werden gleich drei große Baustellen die Geduld der Autofahrer strapazieren. Los ging’s auf der A113. Dort stehen voraussichtlich bis 2. September zwischen den Anschlussstellen Johannisthaler Chaussee und Adlershof in beiden Richtungen nur noch zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Die Anschlussstelle Stubenrauchstraße ist ebenso gesperrt wie die Ausfahrt Adlershof Richtung Schönefeld sowie die Auffahrt Adlershof in Richtung A 100. Grund für die Bauarbeiten ist der sogenannte „Betonkrebs“, eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion am Fahrbahnbeton.
Die nächste Baustelle ist die Rudolf-Wissell-Brücke, der am dritt-häufigsten befahrene Autobahnabschnitt in Deutschland. Vom 12. Juli bis 3. September wird deren Fahrbahndecke saniert, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dabei wird zunächst die rechte Spur und die Hälfte der mittleren Spur saniert, im Anschluss daran die linke und zweite Hälfte der mittleren Fahrspur. Es werden jeweils zwei Fahrstreifen in jeder Richtung eingerichtet.
Sperrungen angekündigt
Die Einfahrten an den Anschlussstellen Spandauer Damm in Richtung Nord, und Siemensdamm in Richtung Süd werden für die Dauer der Baustelle gesperrt. Vom 24. Juli bis 3. September wird die Verbindungsbrücke von der A100 zur A115 komplett gesperrt, weil der Teile der Brückenkonstruktion saniert und der Fahrbahnbelag ausgewechselt werden müssen. Eine Umfahrung soll unter dem ICC über die Halenseestraße zur A115 führen. Für die Dauer der Arbeiten wird auch die Auffahrt zur A100 in Richtung Süd an der Anschlussstelle Kaiserdamm Süd gesperrt.
Was auf der Straße geht, kann die S-Bahn schon lange: Die gravierendsten Verkehrseinschränkungen erfolgen am Ostkreuz (das Berliner Abendblatt berichtete): Bis zum 21. August kommt es auf den Linien S5 und S3 immer wieder zu mit Schienenersatz- oder Pendelverkehr verbundenen Gleissperrungen. Los geht’s in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli, in der zwischen Lichtenberg und Olympiastadion gependelt und mit Bussen gefahren werden muss. Ausführliche Informationen zu dieser und anderen Baustellen der S-Bahn finden interessierte Berliner im Internet.
Die prominenteste Baustelle der BVG ist die inzwischen 115 Jahre alte Strecke der U-Bahn-Linie 1 zwischen Warschauer Straße und Uhlandstraße. Wegen der vielen engen Kurven wurden die Gleise besonders stark beansprucht, weswegen nun die Anlagen zwischen Warschauer Straße und Hallesches Tor erneuert werden. Aus diesem Grunde ist der genannte Streckenabschnitt bis 29. Juli voll gesperrt. Weitere Linien, auf denen demnächst gebaut wird, sind die U6 und die U7. Weitere Infos gibt es online.
Red., Bild: imago/Seeligerr