Wettbewerbsentwürfe werden öffentlich vorgestellt: Bürger reden mit.
Rund um den Schäfersee soll sich einiges bessern. Interessierte können am 12. November die Entwürfe des landschaftsplanerischen Wettbewerbes besichtigen und bewerten.
Müllberge, tote Fische und gefährdete Vögel sowie Vandalismus und nächtlicher Partykrach: Der Schäfersee war in letzter Zeit immer wieder für negative Schlagzeilen gut. Das soll sich ändern. Senat und Bezirk loten derzeit Möglichkeiten aus, die Grünfläche an dem Gewässer aufzuwerten. Dabei sind auch die Anwohner gefragt.
Besser beleuchtet
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und das Bezirksamt laden Bürger sowie andere Interessierte am 12. November zu einer Diskussion über den derzeitigen Stand der Überlegungen ein. Der Beginn ist um 18 Uhr im Kirchensaal der Luthergemeinde (Baseler Straße 18). Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen 17 Wettbewerbsentwürfe, die im Rahmen des Förderprogramms „Aktive Zentren“ erarbeitet wurden.
Zu den übergeordneten Zielsetzungen zählten unter anderem ein denkmalgerechtes und einheitliches Gestaltungskonzept für den Schäferseepark (etwa Beleuchtung und Wege), eine denkmal- und naturschutzverträgliche Ergänzung von Nutzungsangeboten (Sport-, Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten) sowie eine bessere Wahrnehmbarkeit des Seezugangs am Franz-Neumann-Platz. Außerdem soll die Verbindung zwischen Residenzstraße und Schäfersee im Bereich des Durchgangs am Café am See aufgewertet und der Seezugang westlich der Bibliothek umgestaltet werden. Die Entwürfe können ab 17 Uhr im besagten Kirchensaal besichtigt werden.
Identität stärken
Ziel des Programms „Aktive Zentren“ ist es, die Identität der Residenzstraße durch eine „zeitgemäße bauliche Gestaltung, die Stärkung der lokalen Ökonomie und die Verbesserung des öffentlichen Raums zu stärken“. Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU): „Der Schäfersee ist das Herzstück und Identifikationsobjekt des Quartiers. Gemeinsam mit den Anwohnern wollen wir nach Lösungen suchen, um dort für mehr Sicherheit und bessere Wegeverbindungen zu sorgen.“
Der Schäferseepark soll als Erholungsort und Ausflugsziel aufgewertet und besser mit der Geschäftsstraße sowie den angrenzenden Infrastruktureinrichtungen an der Stargardtstraße vernetzt werden. So könnten die nördlichen und östlichen Zugänge zum Schäferseepark, die Grünanlage im Umfeld sowie der Rundweg verbessert werden. Ziel des landschaftsplanerischen Wettbewerbs sei, hierfür ein bestmögliches Gestaltungskonzept zu finden, das sich in bestehende Planungen einfügt, so Balzer. Auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses werden ab dem Jahr 2019 die Planungen konkretisiert und die Baumaßnahmen vorbereitet.
Tiere schützen
Die Projektgruppe Schäfersee setzt sich für einen konsequenten Naturschutz am Schäfersee ein. In einer ersten Stellungnahme befürwortet die Initiative einige der geplanten Aufwertungsziele, weist aber auch auf Risiken für Flora, Fauna und Anwohner hin: „Um eine bessere Sichtbeziehung aus der Residenzstraße zu erhalten, müssten etliche Bäume am Eingangsbereich entfernt werden. Damit wäre die Lärmbelästigung am Schäfersee aus der Residenzstraße deutlich erhöht. Auf jeden Fall sollte der Schäferseepark intelligenter ausgeleuchtet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Naturbereiche dunkel bleiben, also möglichst wenig Lichtverschmutzung entsteht.“
Datum: 9. November 2018. Text: Nils Michaelis. Bild:imago/Joko