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Keimen und Bakterien den „Haushaltskampf“ ansagen.

Ein Stück vom Brot landet auf dem Boden – „Kein Thema, hier kannst du vom Boden essen.“ Diese Aussage wird häufig gemacht, wenn etwas Essbares auf die Fliesen oder den Teppichboden fällt. Doch wie wird der eigene Haushalt möglichst keimfrei gehalten und dafür gesorgt, dass schädliche Bakterien im Wohnumfeld, auf der Haut und der Kleidung verschwinden und sich nicht vermehren?

Ein Entkommen? Unmöglich, denn Bakterien sind einfach überall

Egal wo sich der Mensch befindet, ob im Park, auf der Arbeit oder im eigenen Zuhause überall „lauern“ Mikroorganismen. Diese lassen sich in drei Gruppen unterteilen: Bakterien, Viren und Pilze. Die effektive Beseitigung von krankheitsfördernden Viren wird vor allem im Krankenhausbereich diskutiert und Kliniken, die die Hygienestandards besonders effektiv erfüllen, werden sogar ausgezeichnet. Aber auch im Alltag sind im und um den Menschen Mikroorganismen vorhanden, sie befinden sich unter anderem auf der menschlichen Haut und im Darm – dort sind sie dem menschlichen Organismus bei der Verdauung durchaus behilflich. Die Organsimen können jedoch auch als Keime in Erscheinung treten, die wiederum oft negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben. Vor allem, wenn das Immunsystem angeschlagen ist. Aber je nachdem wie stark sich Bakterien an einem Ort verbreiten konnten, können diese immer zu Unwohlsein führen. Um sich zu vermehren, brauchen Bakterien und Pilze nicht viel: Eine Temperatur zwischen 20 und 40 Grad Celsius – wobei sie sich durchaus auch im Kühlschrank zu Schimmelpilz entwickeln –, Nahrung in Form von Staubpartikeln oder Lebensmitteln sowie Feuchtigkeit. So besteht vor allem in der anstehenden wärmsten Zeit des Jahres ein höheres Risiko für die Vermehrung von Keimen, denn bei heißen Temperaturen verbreiten sie sich besonders schnell. Damit sich Bakterien nicht erst an einem Ort vermehren können, sind hygienische Maßnahmen wichtig. Diese können im Haushalt unter anderem aus dem ordnungsgemäßem Waschen der Hände, dem effizienten Waschvorgang der Wäsche oder der Reinigung von alltäglichen Gebrauchsgegenständen bestehen.

Unterschied zwischen Reinhaltung und Hygiene

Bevor näher auf mögliche Handlungsweisen eingegangen wird, soll folgender Frage nachgegangen werden? Wann ist das eigene Zuhause sauber und wann hygienisch rein? Unter Reinigung wird das Saubermachen von Oberflächen oder häuslichen Gebrauchsgegenständen verstanden. Erkennbarer Schmutz sowie Allergene werden bei einer Reinigung mit Putzmittel und Wasser entfernt. Während es bei der Zubereitung bestimmter Lebensmittel wie rohem Hähnchenfleisch ratsam ist, die Oberfläche sowie Messer und Brettchen zu desinfizieren. Ebenso, wenn ein Familienmitglied krank ist und die Übertragung einer Infektion nicht auszuschließen ist – zum Beispiel über Tröpfcheninfektion – ist Desinfektion angesagt. Wird der Haushalt mit dem Ziel gesäubert, eine Infektion zu vermeiden beziehungsweise versucht die Vermehrung schädlicher Bakterien und Viren aufzuhalten, wird von Hygiene gesprochen. Bei hygienischen Maßnahmen kommen dann meist spezielle Desinfektionsmittel zum Einsatz, die persönliche Gegenstände oder Oberflächen sozusagen tiefenreinigen.

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Info:

Das Wort Hygiene geht zurück auf die griechische Göttin der Gesundheit „Hygieia“. Hygiene ist Teil unterschiedlicher Lebensbereiche zum Beispiel Medizin, Umwelt, Körper oder Haushalt. Verstanden werden darunter jegliche Maßnahmen, die unternommen werden, um Krankheiten zu vermeiden und das Wohlbefinden zu erhalten. Darunter fallen im Alltagsgebrauch unter anderem auch Dinge wie die Müllbeseitigung oder das gründliche Putzen des Fußbodens.

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Die individuelle Hautreinigung: Ganz einfach die Hände waschen?

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Besonders in der Küche vermehren sich Keime schnell. Wird rohes Hähnchenfleisch zubereitet, ist das Brettchen direkt nach Benutzung abzuspülen.

Hand in Hand, das können Keime zum Beispiel bei der Begrüßung gehen. Handhygiene im Haushalt ist wichtig – vor allem kurz nach dem Betreten der Wohnung und vor dem Essen –, denn die meisten Keime befinden sich auf der menschlichen Haut an den Händen, was durchaus nicht verwunderlich ist. Die Hände sind sozusagen 24 Stunden im Einsatz und der Mensch fasst damit täglich unterschiedliche Dinge wie den Haltegriff in der Bahn, die Tastatur auf der Arbeit, das Smartphone oder das vollgeschniefte Taschentuch an. So können die Hände durchaus einmal 150 verschiedene Keime beherbergen. Dass die Hände nach dem Naseputzen, dem Gang auf die Toilette, der Gartenarbeit oder dem Zubereiten von rohem Fleisch und Fisch am besten zu waschen sind, gehört in der Regel zum allgemeinen Wissensstand der Handreinigung. Zu wissen ist jedoch, dass bei der Handhygiene heißes Wasser nicht mehr Keime entfernt als lauwarm temperiertes Wasser. Um einen gründlichen Effekt zu erzielen, die Hände anfeuchten, circa 30 Sekunden (mind. 20 Sekunden) einseifen und danach abwaschen. Dabei ist der Reinigung von Fingerkuppen, Nagelbetten und Fingerzwischenräumen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung richten sich jedoch nur ungefähr 36 Prozent nach den erwähnten Empfehlungen zur Handhygiene und 65 Prozent (etwa zwei Drittel) reinigen auch die Fingerzwischenräume, dies ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden, denn mögliche Krankheitserreger gelangen durch das Reiben der Augen oder das Berühren des Mundes schnell in den Organismus. Wer seine Hände auf einer öffentlichen Toilette wäscht, sollte seine Hände mit Flüssigseife – was mittlerweile durchaus zur Standardausstattung gehört – anstatt mit einem Seifenstück waschen. Denn auf diesem können Vorwäscher bereits Keime hinterlassen haben. Zudem sind die Hände am besten mit einem Papiertuch abzuputzen, da dieses zusätzlich Keime von der Haut reibt, während Druckluftwarmtrockner diese noch in der Umgebung verteilen.

Der technische Hygiene-Schritt: Die Fremdreinigung der Hautbedeckung

Woman loading washing machine
Um die Waschmaschine keimfrei zu halten, nach jedem Waschen die Trommel auswischen und das Flusensieb reinigen.

Während die Hände oft in direkten Kontakt mit bestimmten Dingen der Umwelt kommen, die Keime in oder auf sich tragen, bleiben andere Körperstellen größtenteils unberührt davon. Was nicht zuletzt an textiler „Schutzbekleidung“ liegt, die beim Sitzen im Bus oder dem Arbeiten im handwerklichen Bereich, Keime auffangen. Deshalb ist es bekanntermaßen wichtig, genau wie die natürliche Schutzschicht des Körpers ebenso die Unnatürliche zu reinigen. Und besonders bei einer vorhandenen Infektion, ist der hygienischen Reinigung noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wie die Wäsche zu waschen ist, hängt meist natürlich mit dem Grad der Verschmutzung zusammen. Laut folgendem Ratgeber muss Wäsche nicht zwangsläufig immer auf 60 Grad laufen, denn oft reicht eine Waschtemperatur von 30 oder 40 Grad für eine hygienische Reinigung aus und die Vorwäsche ist unnötig. Zudem wird so zwangsläufig Energie gespart. Stärkere Verschmutzungen oder Keimbildung werden jedoch erst bei einer Waschtemperatur von 60 Grad abgetötet. Etwa einmal im Monat ist zur Verhinderung von Keimwachstum in der Waschmaschine, auf 60 Grad zu waschen. Jedoch gibt es mittlerweile sogenannte Eco-Programme für 60, aber auch 30 oder 40 Grad, bei denen weniger Wasser zum Einsatz kommt. Entscheidend sind bei der Befreiung neben der Temperatur, das Waschmittel und die Trocknung. Um Keime und Bakterien zu beseitigen, am besten zu Vollwaschmitteln greifen, die durch ihren Gehalt an Bleichstoffen Mikroorganismen abtöten. Vollwaschmittel in Pulverform sorgen bereits bei 40 Grad für eine hygienische Reinigung der Wäsche. Aufgrund der effektiven Wirkung der Bleiche, kann die Waschtemperatur oft zudem um 5 bis 10 Grad gesenkt werden, dadurch wird zusätzlich Energie eingespart. Flüssiges Vollwaschmittel enthält wiederum kein Bleichmittel, eignet sich deshalb weniger zur Bekämpfung von Bakterien und ist zudem schädlicher für die Umwelt. Ist das Waschprogramm fertig durchgelaufen, kann die Kleidung gerade zur Sommerzeit anschließend ganz einfach von der Sonne getrocknet werden lassen, denn UV-Strahlen tragen zur Befreiung von Keimen bei.

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Hygiene-Hinweis: Keimfreie Waschmaschine

Entfernte Keime sowie Schimmel können sich in der Waschmaschine ablagern, so dass diese wiederum auf die Kleidung übergehen. Um dies zu vermeiden, sind nach dem Waschgang das Flusensieb sowie die Dichtung um das Bullauge zu reinigen. Auch die Trommel ist auszuwischen und das Schubfach, welches häufig zu entnehmen ist, zu säubern. Bis zum nächsten Waschgang die Trommel und das Schubfach offen lassen. So kann sich aufgrund von möglichem Restwasser kein schädlicher Schimmel in der Waschmaschine bilden. Hier finden sich weitere Informationen zur effektiven Reinigung der Maschine zum Beispiel mit Tabs und Apfelessig.

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Die selbstbestimmte Reinigung von Gegenständen: Gesäuberte Haushaltsgegenständen

Neben der eigenen Körperreinigung im Badezimmer und dem elektronischen Waschen der Wäsche, gehören auch die eigenständige Säuberung und Desinfektion von Haushaltsgegenständen und Oberflächen zu den hygienischen Maßnahmen im Haushalt dazu.

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„Keimquellen“ im Haushalt und deren Entfernung

  • Spülutensilien: Besonders der Ess- und Kochbereich des Haushaltes bietet nicht nur für die Bewohner ein willkommenes Nährbecken. Feuchtigkeit und Lebensmittel sorgen dafür, dass sich Bakterien schnell vermehren. Geschirrtücher deshalb mindestens alle drei Tage wechseln, genau wie Spülschwamm oder Spültücher. Diese nach jeder Benutzung auswaschen und zum Trocknen ausbreiten.
  • Schneidebrett: Vor allem bei der Zubereitung von rohem Fleisch oder Fisch, können Keime auf dem Schneidebrett zurückbleiben und sich nach einer Zeit in Schnittrillen festsetzen. Die Bretter nach jedem Gebrauch – je nach Keimbelastung – mit heißem Wasser und Spülmittel abwaschen und – falls vorhanden – zusätzlich in der Spülmaschine reinigen.
  • Kühlschrank: Auch der Kühlschrank ist für das Wachstum von Bakterien bekannt, obwohl dieser meist eher niedrige Temperaturen aufweist. Dennoch können sich durch die Lagerung von Lebensmitteln, die oft roh und vielleicht nur unzureichend verpackt sind, Bakterien vermehren und Schimmel kann entstehen. Um die Vermehrung zu vermeiden, den Kühlschrank ab und zu mit Essigwasser reinigen. Besonders im unteren Gemüsefach, in dem die Temperatur meist höher ist, siedeln sich Bakterien schnell an.
  • Dusche: Im Badezimmer gibt es viele Keimquellen, denn dort sammelt sich viel Feuchtigkeit. Um Schimmelbildung zu vermeiden, die Dusche immer von Nässe befreien, abzuziehen und mit einem Handtuch trocken reiben. Zudem ist vor allem immer ausreichend zu Lüften.
  • Türgriffe, Smartphone und Tastatur: Die Tür öffnen, das Smartphone bedienen oder am Computer tippen, dies tun Menschen Tag für Tag. Deshalb ist es auch hier wichtig, regelmäßig mit Putzmittel zu reinigen. Das Display vom Smartphone zwischendurch mit einem Brillenputztuch behandeln. Mikroorganismen auf der Computertastatur lassen sich mit Spülmittel oder Essigreiniger entfernen. Desinfektionsmittel ist zu aggressiv.

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