Parlament ebnet den Weg für nachhaltiges Projekt.

Baden in der Spree?

Das könnte bald wieder Wirklichkeit werden. Das Berliner Abgeordnetenhaus beschloss gerade die Einrichtung eines Arbeitsgremiums, das das entsprechende Stadtentwicklungsprojekt unterstützen soll. In wenigen Jahren könnten Schwimmer ihre Runden zwischen Fischerinsel und Museumsinsel ziehen. Die Vision, einen Abschnitt des Kanals zu säubern und zu einem natürlichen Schwimmbad umzubauen, besteht seit 1998.

Damals nur die Idee eines Künstler-Kollektivs, haben längst auch der Bund und Berlin die Bedeutung des nachhaltigen Stadtentwicklungsprojektes erkannt. Bei der Abstimmung im Berliner Parlament gab es keine Gegenstimme. Lediglich die AFD enthielt sich. Damit sind die politischen Weichen für das „Flussbad Berlin“, wie das Projekt offiziell heißt, gestellt.

Mehr Unterstützung

Zukünftig soll der Senat das Vorhaben unterstützen, etwa bei der Einholung erforderlicher Genehmigungen oder der Klärung der Eigentumsfragen der Fläche rund um Museums- und Fischerinsel. Zunächst will die Initiative den Abschnitt der Spree säubern und die Wasserqualität merklich steigern. Dafür soll der Einsatz eines Bio-Klärwerks und modernster Filtersysteme sorgen. Treppen zum Ufer sollen dann den Zugang zur Spree und dem Flussbad gewährleisten.

Die Umsetzung der Maßnahmen gestaltet sich bislang schwierig, da sowohl die Kompetenzen des Bundes, des Landes als auch die des Bezirks Mitte berührt sind. Der Bund unterstützt das Projekt aber bereits finanziell, mit Fördergeldern in Höhe von 2,2 Millionen Euro seitens des Bundesumweltministeriums. Vom Land Berlin sollen bis 2018 weitere 1,8 Millionen einfließen. Im Landeshaushalt für das Jahr 2019 sind zudem noch einmal 250.000 Euro in Planung. Wer sich schon jetzt über das Projekt informieren möchte, hat dazu auf der 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche zwischen Auswärtigem Amt und dem Park der European School of Management and Technology (ESMT) Gelegenheit.

Info-Ausstellung

Noch bis Ende 2018 stellt die Hochschule hier Schautafeln mit einem Blick in die Zukunft des Flussbades zur Verfügung. Unweit der ESMT soll es auch einen Einstieg in die Spree geben. Drei weitere Zugänge sind am Lustgarten, am Berliner Schloss, das bis 2020 fertig gebaut sein soll und an der Monbijou-Brücke geplant.

2025 wird das Spreebad, soweit alles wie geplant abläuft, für Badefreunde öffnen. Übrigens ein historisches Datum: Genau 100 Jahre zuvor wurde im Bezirk das letzte der vielen Berliner Spree-Bäder geschlossen.

Katja Reichgardt, Bild: realities:united/Flussbad Berlin e.V.