Bezirkspolitik: Die Wahl des Bezirksbürgermeisters ist am 17. November geplant.
Die Grünen können wieder mal zum Königsmacher in Charlottenburg-Wilmersdorf werden. Am kommenden Dienstag will die Grünen-Kreisbasis entscheiden, ob sie die Zählgemeinschaft mit der SPD fortsetzen oder andere Mehrheiten an der Seite der CDU suchen will. Mitte-Links oder Mitte-Rechts – noch ist nicht entschieden, wohin sich die Waage im Machtpoker um das Amt des Bezirksbürgermeisters neigt. Sowohl SPD als auch CDU sind auf die Grünen angewiesen – es sei denn, beide finden zur „großen Koalition“ zusammen. Doch danach sieht es nicht aus.
Amtsinhaber Reinhard Naumann (SPD) ist zuversichtlich, am 17. November bei der konstituierenden Sitzung des Bezirksparlaments die nötigen Stimmen auf sich zu vereinigen. Seine Partei will die rot-grüne Zählgemeinschaft fortsetzen. Er verweist auf eine erfolgreiche gemeinsame Vergangenheit. „Es wäre schon sehr überraschend, wenn ausgerechnet jetzt, da die Grünen auf Landesebene mit SPD und Linken mitregieren können, sie sich im Bezirk anderweitig orientieren würden.“ Rot-rot-grün auf Bezirksebene scheint momentan kein Thema, weil die vier neuen Links-Verordneten nicht gleich in eine Zählgemeinschaft möchten. Naumann zu unterstützen oder zu tolerieren, ist denkbar.
CDU-Bürgermeisterkandidat Carsten Engelmann aber hält es „an der Zeit für einen politischen Wechsel“ im Bezirk. Die Wähler hätten die bisherige rot-grüne Mehrheit im Bezirk abgewählt. „Es bestehen durchaus Optionen in Dreier-Bündnissen“, gibt er den Kampf ums Rathaus noch nicht verloren.
Michael Hielscher