Vor allem Falschparker machen die Oranienstraße gefährlich.

Unter Radfahrern gilt die Oranienstraße als „Radlerhölle“, als einer der gefährlichsten Orte der gesamten Stadt. Immer wieder kommt es  zu Unfällen. Dabei gibt es dort durchaus Kontrollen des Ordnungsamtes und der Polizei, sogar recht zahlreich. Der Effekt hält sich in Grenzen. Mehr sei derzeit schlicht nicht machbar, so der auch für Ordnungsangelegenheiten zuständige Stadtrat Andy Hehmke (SPD) bei einer Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung.

Regelmäßige Kontrollen

Radfahrstreifen gibt es nur an den Kreuzungen

Eine enge Straße mit viel Verkehr, Ladezonen, Bushaltepunkte ohne Buchten und etliche Falschparker: Eine Radfahrt an der Oranienstraße ähnelt einem Slalom unter verschärften Bedingungen. Immer wieder kommt es zu Konflikten. Auf die Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung gebracht worden war das Thema von den Grünen, die mit einer Anfrage auf einen Unfall im Oktober reagiert hatten, bei dem ein Radfahrer schwer verletzt worden war. Sie forderten das Ordnungsamt dazu auf, den Druck auf Falschparker so zu erhöhen, dass sich endlich eine Verbesserung für Radfahrer einstellt.

In der derzeitigen Situation sei das aber nicht machbar, erläuterte Stadtrat Hehmke. Im Jahr 2017 habe es an der Oranienstraße bereits 44 Schwerpunktkontrollen gegeben. Die Mitarbeiter des Ordnungsamts seien an mindestens 50 Tagen vor Ort gewesen, darüber hinaus sei auch die Polizei regelmäßig dort. Bisher seien 822 Anzeigen wegen Falschparkens erstellt worden, zwölf Fahrzeuge seien umgesetzt worden. Für das Ordnungsamt sieht Hehmke die Grenze des Machbaren erreicht. Das Personal reiche einfach nicht für mehr Kontrollen.  Fünf zusätzliche Stellen für den Außendienst sind bereits genehmigt, drei mögliche Mitarbeiter sind in der Ausbildung.

Einbahnstraße unrealistisch

Ob sie dem Bezirk  erhalten bleiben, ist aus Sicht Hehmkes fraglich:  Alle anderen Bezirke zahlen bessere Gehälter für diese Arbeit, sodass eine frühzeitige Abwanderung  denkbar  ist.  Als weitere Möglichkeiten, für  mehr Sicherheit auf der Straße zu sorgen, ist  bereits eine Tempo 30-Zone zwischen Skalitzer Straße und Heinrichplatz vorgesehen. Geprüft werden alle  Ladezonen, die Erneuerung aller Schilder und die Einrichtung von Fußgängerüberwegen sowie Buskaps. Eine Umwandlung in eine Einbahnstraße, so Hehmke, sei nicht realistisch, weil die  Senatsverkehrsverwaltung dies bereits abgelehnt habe.

Oliver Schlappat, Bild: Oliver Schlappat