Heinz Sielmann Stiftung bittet auch um Mithilfe der Leser des Berliner Abendblattes
Die Gartensaison ist bereits vorangeschritten und gärtnern liegt im Trend. Die Heinz Sielmann Stiftung möchte mit der Wahl des Gartentieres 2020 auf den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt hinweisen und für naturnahe Gärten werben. „Jeder Gartenbesitzer kann etwas für den Erhalt der biologischen Vielfalt tun. Naturnahe Gärten bedeuten auch Klima- und Ressourcenschutz“, erläutert Biologe Dr. Hannes Petrischak von der Heinz Sielmann Stiftung.
Sechs Kandidaten
Online kann jeder abstimmen. Unter allen Teilnehmern verlost die Stiftung attraktive Preise, darunter handsignierte Bücher des bekannten Ornithologen Prof. Peter Berthold, handsignierte DVDs „Kinder der Sonne“ des renommierten Naturfilmers Jan Haft, praktische Wildbienennisthilfen für den Garten und Naturführer rund um das Thema Garten. Die Wahl endet am 1. Juni. Das Gartentier des Jahres wird am 2. Juni bekannt gegeben. In diesem Jahr stehen sechs Gartenbewohner zur Wahl. Alle sechs Tiere sind eigentlich häufige Gäste in unseren Gärten. Der Verlust naturnaher Strukturen durch falsch verstandenen Ordnungssinn, den Einsatz chemischer Dünger oder die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Insektenvernichtungsmitteln machen ihnen jedoch zu schaffen.
Braunbrustigel:
Der stachlige Geselle braucht Versteckmöglichkeiten zwischen Laub und Reisighaufen. Leider gibt es immer weniger unordentliche Ecken in Gärten, wo die Tiere einen Unterschlupf für den Tag oder sogar ein Winterquartier finden.
Gehörnte Mauerbiene:
Sie findet immer seltener Platz für ihre Niströhren. Diese legt sie gern in Mauerritzen oder Lehmputzwänden an. Modern sanierte Gebäudefassaden bieten der Frühlingsbotin allerdings keine Nistgelegenheit.
Gartenrotschwanz:
Der spatzengroße Singvogel benötigt Aussichtspunkte, Hohlräume zum Brüten und ein reichhaltiges Insektenangebot zur Aufzucht der Jungvögel. Die Zugehörigkeit zu unseren Städten und Dörfern trägt er bereits im Namen.
Kleiner Teichfrosch:
Seine Kaulquappen verstecken sich gern zwischen dicht wachsenden Wasserpflanzen in naturnahen Gartenteichen. Auch der Frosch sucht Schutz zwischen der Ufervegetation.
Garten-Schnirkelschnecke:
Eine eher stille, dennoch eigentlich sehr hübsche Gartenbewohnerin, der zu Unrecht ein schlechter Ruf vorauseilt. Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Nacktschnecken, interessiert sie sich allerdings nicht für Salat und Gemüse. Sie bevorzugt tote Pflanzenteile, Moos und Algen und trägt damit zum natürlichen Verwertungskreislauf bei.
Taubenschwänzchen (gr. Foto): Wie ein kleiner Kolibri schwirrt der tagaktive Nachtfalter von Blüte zu Blüte und saugt mit seinem langen Rüssel Nektar. Der wärmeliebende Schmetterling profitiert vom Klimawandel und erobert immer weiter nördlich neue Lebensräume.
Die Heinz Sielmann Stiftung vergibt seit 2010 die Auszeichnung zum Gartentier des Jahres. Im letzten Jahr gewann die Blaugrüne Mosaikjungfer, eine Großlibelle, stellvertretend viele Bewohner naturnaher Gartenteiche, die Wahl. Hier können alle Gartenfreunde ihrem persönlichen Favoriten ihre Stimme geben.
Datum: 30. April 2020 Text: M. Wolf Bilder: Heinz Sielmann Stiftung/Hannes Petrischak, Holger Duty, Georg Pauluhn, Gerd Hermann,