Soziales: In einer Notunterkunft in Wilmersdorf startete das Projekt „Zusammen wachsen – Gärtnern als Beitrag zur Integration”.

In der Notunterkunft für Flüchtlinge im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf sollen „Brücken zwischen Menschen“ entstehen. „Gemeinsames Gärtnern“ von Flüchtlingen und Berlinern soll das Ankommen erleichtern. Dafür beauftragte die Senatsverwaltung den Umweltverband „Grüne Liga“, im Rahmen des berlinweiten Begrünungswettbewerbs „Urbane Paradiese – unsere grünen Stadträume“, mit den Bewohnern den Innenhof zu gestalten.

Idee der Bewohner

Gemeinsam bepflanzten sie vor wenigen Tagen hier drei etwa zwei Kubikmeter große Hochbeete mit Kürbis, Tomate, Stachelbeere und anderem Gemüse. Einige der Pflanzen waren schon vorher von Heimbewohnern ausgesetzt worden, denn das Vorhaben war auf großes Interesse unter den mehr als 1.000 Bewohnern gestoßen. „Viele hatten schon lange Zeit die Idee, den Hof grüner zu gestalten“, sagt die Ehrenamtliche Claudia Kapfer (32). Im Mai hatte sie den Umweltverband darauf aufmerksam gemacht. Auch Projektleiterin Ines Fischer fiel auf, dass es hier weder „Bäume noch Blumen, keine gemütlichen Ecken zum Erzählen und keine Bank zum Ausruhen“ gibt.

Hilfe aus Übersee

Unterstützt werden die Bewohner vor Ort für neun Tage durch einige US-Amerikaner. Paul (59) aus Los Angeles ist Leiter der unabhängigen sechsköpfigen Gruppe und „beeindruckt von der deutschen Regierung und was sie für die Flüchtlinge tut.“ Sie sind Teil einer protestantischen Kirche, kamen auf eigene Initiative und Kosten und sind „here to serve“ – also zum Dienen und Helfen gekommen. Gesponsert wird das Projekt auch von der Stiftung „Bildung. Werte. Leben.“, der Wohnungsbaugesellschaft WBM und den Gartenausstattern „Gardena“ und „Der Holländer“. Gefördert wird es für eine Laufzeit von zwei Jahren vom Land Berlin. Der stellvertretende Geschäftsführer der Grünen Liga Berlin, Ulrich Nowikow, „wünscht dem Projekt einen erfolgreichen Start.“ Im nächsten Jahr ist die Preis- verleihung.

Text+Bild: Christina Praus