Sebastian Gollas, Inhaber von StarkeZigarren, prüft Tabakblätter vor Ort.
Sebastian Gollas, Inhaber von StarkeZigarren, prüft Tabakblätter vor Ort.

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Eine Zigarre von guter Qualität bietet Genießern aus allen Bevölkerungsschichten immer wieder ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Beim Rauchen einer solchen Zigarre kann man den Alltag hinter sich lassen und sich durch die vielfältigen exklusiven Aromen an entlegene Orte wie Kuba, Brasilien oder Honduras träumen.

Sebastian Gollas, Inhaber von StarkeZigarren, ist seit vielen Jahren fasziniert von der Welt der Zigarren. Über seinen Online-Shop bietet er eine umfangreiche Auswahl an erlesenen Tabakprodukten aus verschiedenen Teilen der Welt an. In unserem heutigen Interview haben wir mit ihm über die besondere Aura von Zigarren, aktuelle Trends und seine tägliche Arbeit gesprochen.

Herr Gollas, in Ihrem Online-Shop vertreiben Sie Zigarren aus aller Welt. Könnten Sie uns einige Informationen zur Gründung Ihres Unternehmens geben?

Sebastian Gollas: Natürlich! Direkt nach meinem Abitur habe ich eine unvergessliche Reise in die Dominikanische Republik unternommen, um vor meinem Wehrdienst noch einmal die Freiheit in vollen Zügen zu genießen. In meinem Hotelzimmer fielen mir die großen Aschenbecher auf den Nachttischen sofort ins Auge. Die Neugier auf Zigarren war einfach zu groß und so konnte ich dem verlockenden Duft und den erlesenen Aromen nicht widerstehen. Selbst die angebrannten Zigarren verströmten einen intensiven und feinen Tabakgeruch.

Während meines Aufenthalts lernte ich einen Vertreter der Firma Mares kennen. Ein Satz von ihm hat sich mir besonders eingeprägt: „Du musst tun, was dir Spaß macht!“ Diesem Rat folgte ich seitdem und meine Begeisterung für Zigarren wuchs mit der Zeit. Schließlich importierte ich zum ersten Mal Zigarren aus Costa Rica, wo ich während meines Studiums in Passau als Tauchlehrer arbeitete.

Wie hat sich Ihr Unternehmen seit der Gründung weiterentwickelt?

Gollas: Im Jahr 2005 habe ich meinen eigenen Online-Shop gegründet. Gleichzeitig absolvierte ich ein Praktikum bei einer Marketing-Beratung in Lübeck, um mein Wissen auf diesem Gebiet zu erweitern. Später konnte ich dieses Wissen in meiner Diplomarbeit vertiefen. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich während dieser Zeit gesammelt habe, kommen unserem Unternehmen bis heute zugute.

Während meines Studiums lernte ich außerdem den Psychologen und Coach Uwe Linke kennen. Er ermutigte mich dazu, ein Ladengeschäft zu eröffnen. Da mich in Passau nichts mehr hielt, begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Standort in Berlin. Das erste Jahr war eine echte Herausforderung, aber nach und nach begann der Erfolg sich einzustellen. Inzwischen sind schon zehn Jahre vergangen, und es stellt sich die Frage, wie wir uns als Unternehmen weiterentwickeln können.

Wir stießen bald an die Grenzen unseres Ladengeschäfts und daher entschied ich mich Ende 2021, einen Bauernhof in Brandenburg zu erwerben. Dort, sowie mit anderen Konzepten, die wir in Berlin umsetzen, wollen wir den Grundstein für weiteres Wachstum legen.

Was fasziniert Sie persönlich an Zigarren?

Gollas: Aus meiner persönlichen Perspektive betrachte ich die Zigarre als das schönste Genussmittel der Welt. Im Gegensatz zu einem Glas Wein, das bei jedem Schluck gleich schmeckt, entfaltet eine gute Zigarre kontinuierlich neue Geschmacksnuancen. Auch die Intensität der Aromen variiert während des Rauchens. Daher ist eine Longfiller-Zigarre immer wieder ein einzigartiges Erlebnis, das man nicht zweimal in derselben Form genießen kann.

Im Alltag trifft man Zigarren eher selten an. Könnte man sagen, dass der Konsum zurückgeht oder täuscht dieser Eindruck?

Gollas: Die Corona-Pandemie hat zu einem Zigarren-Boom weltweit geführt. Allerdings lässt dieser Trend nun langsam nach. Dennoch bleibt jemand, der einmal verstanden hat, was den Genuss einer Zigarre ausmacht, in der Regel dabei. Außerdem gibt es immer wieder Zigarettenraucher, die auf Zigarren umsteigen.

Insgesamt ist ein stabiler Markt entstanden, der selten von Schwankungen wie der Corona-Pandemie beeinflusst wird. Während dieser Zeit wurde mehr geraucht. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Zigarrenraucher-Gemeinschaft sehr vielfältig ist.

Was macht Ihre Tabakprodukte aus?

Gollas: Unser Anspruch ist es, kontinuierlich neue Produkte für unsere Kunden auf den Markt zu bringen. Daher bereise ich viele Länder, in denen Zigarren hergestellt werden. In Brasilien beispielsweise gibt es eine lange Tradition in der Tabak- und Zigarrenproduktion, die den meisten Zigarrenliebhabern in Europa unbekannt ist. Wir sehen uns gut aufgestellt, wenn es darum geht, das Wissen und das Interesse der Interessenten zu fördern. In Peru habe ich an einer Dokumentation mitgewirkt, die wir 2022 auf YouTube veröffentlicht haben. Viele Experten betrachten sie als die ausführlichste Zigarrendokumentation im deutschsprachigen Raum.

Gibt es objektive Kriterien, anhand deren man eine gute Zigarre beurteilen kann, oder handelt es sich eher um subjektive Faktoren?

Gollas: Ja, es gibt durchaus objektive Kriterien. Ein Beispiel dafür ist die Konstruktion einer Zigarre. Eine gute Zigarre sollte frei von physischen Mängeln wie zu fester Rollung oder zu hoher Feuchtigkeit sein. Darüber hinaus sollte der Tabak geschmackliche Entwicklungen während des Rauchens aufweisen.

Beim Geschmack einer Zigarre spricht man oft von drei Dritteln. Wenn in jedem Drittel geschmacklich etwas Neues passiert, handelt es sich um eine spannende Zigarre. Ob eine Zigarre jedoch persönlich schmeckt, ist natürlich eine subjektive Frage. Einige Raucher bevorzugen zum Beispiel einen milden Geschmack und eine gleichbleibende Aromaintensität.

Welche aktuellen Trends gibt es bei Zigarren?

Gollas: Zurzeit ist ein Trend zu größeren Ringmaßen, also dickeren Zigarren, zu beobachten. Ein weiterer Trend besteht darin, dass viele Aficionados sich von kubanischen Zigarren abwenden, hauptsächlich aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit. In Europa schätzen die Konsumenten vor allem milde, mittelgroße Zigarren. In den USA gibt es andere Trends, während in Brasilien fast ausschließlich einheimische Zigarren konsumiert werden. Jedes Land hat seine eigenen Eigenheiten.

Ist das Kulturgut Zigarre durch das zunehmende Gesundheits- und Lifestyle-Bewusstsein der Verbraucher sowie strengere gesetzliche Vorschriften gefährdet?

Gollas: Nein, ich sehe derzeit keine Gefahr für dieses Kulturgut. Für viele Menschen ist die Zigarre ein fester Bestandteil ihres Lifestyles. Man kann ein gesundes Leben führen und dennoch ab und zu eine Zigarre genießen. Zucker stellt für viele Menschen ein viel größeres Problem dar.

Außerdem werden Zigarren nicht so häufig geraucht. Man benötigt Ruhe und Zeit, die richtige Begleitung, eine angemessene Temperatur und eine gemütliche Umgebung. Aus diesem Grund rauchen viele Menschen Zigarren nur im Sommer oder im Urlaub. Die Umsatzzahlen zeigen deutlich diese saisonale Nachfrage. Dennoch kann der Gesetzgeber jederzeit eine Branche lahmlegen oder sogar zerstören. Dies betrifft jedoch nicht nur die Tabakbranche, sondern auch andere Branchen wie Energie und Automobilsektor.

Wie würden Sie die aktuelle Lage auf dem deutschen Zigarrenmarkt beschreiben?

Gollas: Nach dem Boom während der Corona-Pandemie ist die Nachfrage wieder etwas zurückgegangen. Im Moment hat die deutsche Tabakbranche noch einige Vorteile im Vergleich zu Nachbarländern wie Österreich, den Niederlanden oder Belgien.

Gibt es Zigarren-Mythen, bei denen Sie persönlich immer wieder den Kopf schütteln?

Gollas: Ein Mythos, der mir spontan einfällt, ist die Annahme, dass man vor dem Anzünden einer Zigarre die Bauchbinde entfernen muss. Dies ist jedoch nicht notwendig und eher eine persönliche Vorliebe.

Über Starke Zigarren

StarkeZigarren bietet seinen Kunden über seinen Online-Shop und sein Ladengeschäft eine große Auswahl hochwertiger Zigarren aus aller Welt an. Zum Sortiment gehören unter anderem Zigarren aus Kuba, der Dominkanischen Republik, Honduras, Peru und Kolumbien. Weiterhin umfasst das Sortiment Zubehör wie Feuerzeuge, Aschenbecher, Humidore und hochwertige Spirituosen.