Feuerwehr äußert Kritik an Brandschutzmaßnahmen im Club der Visionaere.

Nach dem Großbrand im Musik-Club „Club der Visionaere“ am Flutgraben auf der Grenze zwischen Kreuzberg und Treptow entbrennt nun auch ein Streit um die Sicherheitsstandards vor Ort.

Am frühen Morgen des 15. Juni rückte die Berliner Feuerwehr mit großem Aufgebot an, um die aus Holz gebauten Räume des Tanzclubs zu retten. Im Club befanden sich zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Gäste. „Es gab weder unter den Gästen noch bei den Mitarbeitern Verletzte“, heißt es in einem Pressestatement der Betreiber. Auch sei nur ein kleiner Teil des Freiluftbereichs des Clubs abgebrannt. Der Hauptbereich, insbesondere die anderen Terrassen am Flutgraben und das Mauerwerk des Gebäudes seien vom Brand nicht betroffen gewesen.

Stellungnahme der Feuerwehr

Im Zuge der Untersuchungen zur Brandursache wurde auch grundsätzliche Kritik zu den Schutzvorkehrungen laut. Direkt nach dem Löscheinsatz nannte ein Pressesprecher der Berliner Feuerwehr in einem RBB-Beitrag dazu Details: „Die Elektroinstallation bedarf einer Überprüfung. Und ob die Fluchtwege hier wirklich in Ordnung sind, weiß ich auch nicht“, lautete dessen Fazit.

Die Sicht der Club-Betreiber

„Alle erforderlichen und verlangten Brandschutzmaßnahmen waren getroffen gewesen“, heißt es dazu in einem Statement der Club-Betreiber. Die Mitarbeiter hätten sofort Löschmaßnahmen mit den ordnungsgemäß vorhandenen Feuerlöschern ergreifen können und der Club sei ruhig und kontrolliert geräumt worden, erläutern die Club-Betreiber weiter.

Die von den Medien berichteten „abenteuerlichen Elektroinstallationen“ entsprächen nicht den Tatsachen und auch das Rettunsgwegekonzept hätte gut funktioniert. „Momentan sind wir damit beschäftigt, den Club bald wieder öffnen zu können“, sagen die Betreiber. Bis dahin gehe es auf der Hoppetosse, einem Ausflugsschiff, das unweit des Lokals ankert, mit dem Programm des Club der Visionaere weiter.

Datum: 21. Juni 2019, Text und Bild: Stefan Bartylla