Projekt: Aus Kunstaktion wurde handfeste Option fürs Haus der Statistik.
Seit kurzem liegt Finanzsenator Kollatz-Ahnen ein Finanzierungskonzept vor für den Erwerb des Hauses der Statistik am Alexanderplatz. Hier soll ein Zentrum für Geflüchtete, Soziales, Kunst, Kreative und kommunale Demokratie entstehen. Gemeinsam mit der SolWo Gruppe, einem mittelständischen Immobilienunternehmen aus Berlin, hat die Initiative ‚Haus der Statistik‘ damit die Voraussetzungen geschaffen, dass am Alex bald ein vitales, kreatives und integratives Modellprojekt auf 50.000 Quadratmetern realisiert werden kann.
Handfeste Option
„Hier entsteht ein Zentrum für Kunst, Kultur und Soziales“, propagierte vergangenen September frech ein riesiges Banner, das am seit mehr als sieben Jahren leer stehenden Hauses der Statistik von einer Künstlerinitiative angebracht worden war. Mit dem jetzt dem Finanzsenator vorliegenden Angebot, ist aus der Kunstaktion eine handfeste Option geworden. Das seit Dezember 2015 vorliegende Konzept hat die Initiative nach Gesprächen mit dem Finanzsenator erweitert und nun die wirtschaftliche Machbarkeit konkretisiert. Die bisherigen, überschlägigen Baukostenschätzungen wurden durch konkrete Angebote von Handwerks- und Baufirmen und Referenzprojekte untersetzt. Bei zwei Begehungen des Hauses wurde festgestellt, daß die Bausubstanz hervorragend geeignet ist, bezahlbaren Raum für Wohnen und Gewerbe zu schaffen. „Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, der sozialen Wohn- und Arbeitsraumkrise in Berlin schnell und effizient etwas entgegenzusetzen“, sagt Florian Schmidt, Sprecher der Initiative. Der geforderte Eigenkapitalnachweis im zweistelligen Millionenbereich für Kauf und Sanierung im Sinne der Initiative kommt von der Berliner SolWo Holding. Das Unternehmen kann umfassende Erfahrungen im Bau und in der Modernisierung mit sozial- und kulturwirtschaftlichen Nutzungskonzepten vorweisen. „Dieses Projekt ist eine große Herausforderung und zugleich Chance für Berlin“, betonte Senol Ince, Geschäftsführer der SolWo Holding.
Verbindliche Verträge
Aus der Initiative selbst hat sich eine Genossenschaft konstituiert, die Rechtsgeschäfte eingehen kann. Zwischen SolWo und Genossenschaft würde im Falle eines Kaufs ein Vertrag geschlossen, welche die Überführung des Hauses der Statistik in eine gemeinwohlorientierte Eigentümerschaft definiert. Die Entwicklung wird von circa 30 potentiellen Mietern unterstützt, darunter kirchliche Wohlfahrsträger, die Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten und zahlreiche große und kleine Akteure aus den Bereichen Kultur, Soziales, Wirtschaft und Bildung.
mw / Bild: hausderstatistik.com