Leckerbissen für lokale Cineasten.

Auch nach der Berlinale gibt es Gelegenheit, cineastische Perlen zu entdecken. Für alle Menschen aus dem Prenzlauer Berg und Freunde des Kiezes gibt es bereits zum dritten Mal die Prenzlauerberginale. Zwischen dem 27. Februar und dem 20. März zeigt das Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz immer dienstags ab 19.30 Uhr ein vielseitiges Filmprogramm zum berühmten Stadtteil. Neben dem Klassiker „Berlin – Ecke Schönhauser“ von 1957 sind auch neuere Filme wie „Obst & Gemüse“ dabei.

Zudem werden zahlreiche Gäste erwartet, darunter DEFA-Schauspieler Jaecki Schwarz, der Philosoph Andrej Holm und Senatorin Katrin Lompscher (Die Linke). Neben einem Hauptfilm werden an den vier Terminen zwischen Februar und März desweiteren Musik-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt. Begleitend gibt es eine Ausstellung im Babylon. Die „kleine Schwester“ der Käthe-Kollwitz-Plastik von Gustav Seitz, bekannt vom Kollwitzplatz, wird dann einen Monat lang im Babylon-Foyer ausgestellt.

Die 50 Zentimeter große originale Plastik ist eine Leihgabe des Gustav-Seitz-Museums im brandenburgischen Trebnitz. Die rund 2,10 Meter große Platz-Skulptur wurde bereits 1956 bei Bildhauer Gustav Seitz in Auftrag gegeben, zwei Jahre später goss er zunächst die kleine Figur. Im Sommer 1958 nahm Seitz den Ruf auf den traditionsreichen Lehrstuhl für Bildhauerei in Hamburg an, kurz darauf kündete er den Abschluss der Arbeiten an der Kollwitz-Plastik an.

Seine Befürchtung war groß, dass sein Umzug in die BRD die endgültige Ausführung seines Denkmalentwurfes verhindern würde. Gut drei Jahre später war es dann aber so weit: am 11. Oktober 1961 wurde der Bronzeguss auf einem Kalksteinsockel der Öffentlichkeit übergeben, allerdings ohne das Seitz darüber unterrichtet wurde. Der Bildhauer selber war bei der Enthüllung nicht dabei, er lebte damals schon in Hamburg. Mehr Infos zum Filmfest gibt es online oder direkt im Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz.

Text: Katja Reichgardt/ Red., Bild: DEFA-Stiftung