Eckhaus „AmMa65“ gehört jetzt doch der Stadt / Bewohner kämpfen weiter.

„Herz statt Profit“ lautet das Motto der Bewohner des Hauses an der Amsterdamer Straße 14, Ecke Malplaquetstraße 25. Vor knapp einem Jahr tauchte der Name ihres gegründeten Vereins „AmMa65“ erstmals in den Medien auf, beinahe wäre das Eckhaus Mittes erster Vorkaufsfall geworden. Durch eine Abwendungsvereinbarung zwischen Käufer und Bezirksamt wurde das zwar in letzter Sekunde abgewendet. Die Mieter aber kämpfen seitdem weiter für ein selbstbestimmtes Wohnen – mit Erfolg.

Kurz vorm Jahreswechsel teilte ihnen der Käufer, Jakob Mähren von der Mähren AG, mit, dass er das Haus an die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land verkauft hat. „Wir sind rekommunalisiert“, erklärt der Verein auch bei Twitter. Eine offizielle Bestätigung bekamen sie einige Tage nach Weihnachten. Von ihrem Wunsch, eines Tages selbstverwaltet zu wohnen, lassen sich die Bewohner dennoch nicht abbringen. So wollen sie unter anderem die anstehenden Sanierungsarbeiten teilweise selber durchführen.

Langer Kampf

Bereits kurz nach Bekanntwerden der Abwendungsvereinbarung erklärten sie weiter für ein „gemeinwohlorientiertes Haus“ kämpfen zu wollen. „Wir haben in den letzten Monaten ein gemeinwohlorientiertes Finanzierungsmodell für das Haus aufgestellt. Damit wollen wir es nicht nur als bezahlbaren Wohnraum, sondern auch als Anlaufpunkt für Initiativen sowie Kunst-und Kulturschaffende erhalten. Viele Bewohner haben dafür ehrenamtlich gekämpft“, heißt es in einem öffentlichen Schreiben. Auch jetzt sei der Kauf des Hauses nach wie vor denkbar für die Mieter. Aber es werden auch andere Optionen geprüft. Unterstützt wurden sie in ihrem Anliegen vom Bezirksamt, das sich anfangs für einen Vorkauf eingesetzt hatte.

Wie alles begann, lesen Sie hier.

Datum: 1. Februar 2019, Text und Bild: Katja Reichgardt,