Abwechslungsreiches September-Programm im ehemaligen Stummfilmkino

Die schlechte Nachricht zuerst: Die erste September-Veranstaltung im ehemaligen Stummfilmkino Delphi, Gustav-Adolf-Straße 2, ist ausverkauft: Es hatte sich rumgesprochen, dass die Lesung „Auf nach Hogwarts“, mit der Schauspieler Rufus Beck das 20-jährige Harry-Potter-Erscheinen feiert, ein Live-Erlebnis der Sonderklasse ist.

Und nun die guten Nachrichten: Das Delphi präsentiert im September wirkliche Hochkaräter. Und die Chancen, Tickets zu bekommen, sind noch vorhanden. Zum Beispiel für die Reihe „Stars von morgen“, in der kein Geringerer als Star-Tenor Rolando Villazón am 6. und 7. Septemberm jeweils 19 Uhr, junge Künstler auf dem Sprung zur großen Bühnen-Karriere vorstellt. Das Ganze ist übrigens eine Aufzeichnung für den Sender arte.

Vertonte Gedichte

Am 8. September, ab 19 Uhr, stellt sich in einem Konzert die Gruppe Sangre de Muerdago vor. Diese ist die Schöpfung von Pablo C. Ursusson. Der anerkannte galizische Musiker, Komponist, Maler, Bildhauer, Lyriker, Reisender der tiefen Wälder und der sieben Meere, spielt in wechselnden Konstellationen sehr berührenden, überirdischen Acoustic Folk, perfekt für Abende mit Kerzen und Rotwein. Derzeit gehören die Musiker Georg Börner, Erik Heimansberg und Asia Kindred Moore zur Truppe.

„Blick in den Strom“ ist der Titel eines Albums, das am 9. September, 20 Uhr, der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Schöpfer dieser atmosphärischen Melange aus modernem Kunstlied und experimenteller Instrumentalmusik sind die Sängerin Bobo („Bobo in White Wooden Houses“), der Theatermusiker Sebastian Herzfeld und der weißrussische Akkordeonist Yegor Zabélov. Nun vollenden BOBO&Herzfeld und Zabélov mit Vertonungen von Gedichten von Joseph von Eichendorff, Nikolaus Lenau, Rainer Maria Rilke und Goethe ihre Romantik-Trilogie, die einst mit den preisgekrönten „Liedern von Liebe und Tod“ begann.

Kraftvoller Tanz

Am 15. und 16. September, jeweils 20 Uhr, präsentiert das Theater im Delphi mit „The Whale in the Room“ das neue Tanzstück von João Cidade. In diesem ringen zwei Säugetiere mit dem schnellen Voranschreiten des Klimawandels und beginnen einen Dialog in der Hoffnung, die Welt zu retten. Begleitet von der atmosphärischen und für das Stück neu komponierten Musik von Marcelo Schmittner Daza tanzen Merie Klemm und Sofia Sarmento ein, vielleicht ihr letztes, gemeinsames Lied. Das kolossale Durcheinander, das sie dabei zu Land und zu Wasser erzeugen, aber auch die kraftvollen, bildhaften Bewegungen der Performerinnen provozieren zum neuen Nachdenken über eines der bedrohlichsten offenen Geheimnisse.

In ihrem zeitgenössischen Zirkusstück „Exploring Identities – a circus show“ beleuchten die sechs Künstler der Grazer Akrosphäre am 28. und 29. September, jeweils 20 Uhr, wie das Leben und die eigene Identität durch verschiedene Entscheidungen geprägt werden. Atemberaubende Akrobatik, Charakterarbeit, ein so elegantes wie gedankenverlorenes Spiel am Vertikaltuch und Trapez, Licht- und Videodesign lassen mehrere Parallelwelten mit den ihnen eigenen Handlungsmöglichkeiten entstehen. Mehr Infos zu Programm, Tickets und Preisen online.

Datum: 24.08.2018 Text: Manfred Wolf Bild:Stefanie