Ideen zum Schutz gegen Vasndalismus werden gesucht.
Anfang Januar verlor der Bezirk Reinickendorf ein kleines Stückchen seiner Tradition. Die bekannte englische Telefonzelle wurde von einem Tag auf den anderen von ihrem angestammten Platz an der Tegeler Greenwichpromenade entfernt. Die rote historische Version aus England wurde dem Bezirk Reinickendorf von seiner Partnergemeinde London-Greenwich vor vielen Jahren geschenkt und ist mit der Zeit zu einem echten Tegeler Wahrzeichen geworden.
Kein Anschluss für die Zelle
Nun hat die Deutsche Telekom den Betrieb der Telefonzelle zum 31.Dezember.2017 beendet. Ein Umstand, der dazu führte, dass der Bezirk künftig allein für Instandhaltung und Pflege zuständig ist. Jährliche Vandalismusschäden von rund 5.000 Euro mussten in den vergangenen Jahren repariert werden. Dies hat das Bezirksamt dazu veranlasst die Telefonzelle jetzt auf das Gelände des Grünflächenamtes gegenüber des Reinickendorfer Rathauses zu versetzen.
Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, die dennoch für Unmut in der Reinickendorfer Bevölkerung sorgte. Kritik, die auch an den Verein „I love Tegel“ herangetragen wurde. Etliche Nachrichten und E-Mails erreichten den Verein innerhalb weniger Stunden.
Verein will Verantwortung übernehmen
Vereinssprecher Felix Schönebeck sieht nun Chancen für eine Rückkehr der Telefonzelle und zeigt sich entschlossen: „Mein ganzes Leben kenne ich die rote Telefonzelle an der Greenwichpromenade. Wir vom Verein „I love Tegel“ haben sie erst 2015 aufwendig restauriert. Dass sie von nun an aufgrund der immer wiederkehrenden erheblichen Beschädigungen woanders stehen soll, ist sehr bedauerlich. Aber wir arbeiten jetzt aus vollster Überzeugung an einer Lösung für den dauerhaften Verbleib am alten Standort. Wir sind gerne bereit, dafür als Verein auch Verantwortung zu übernehmen. Denn die Telefonzelle gehört nach Tegel.“
Der Verein wird nun in den kommenden Wochen mit dem Reinickendorfer Malerbetrieb Maess, wie schon 2015, eine vollständige Restauration und Lackierung der Telefonzelle vornehmen. Das Material dazu wird das Bezirksamt. bereit stellen. Auch Bezirksstadträtin Schultze-Berndt zeigte sich offen für eine Rückkehr der Telefonzelle an den angestammten Ort in Tegel. Jedoch sei dies an eine sinnvolle Nachnutzung der Telefonzelle geknüpft. Nun wird eine möglich Lösung, bei der das Risiko der Vandalismusschäden minimiert werden kann.
„Unser Verein konnte jetzt ein namhaftes Geschäft aus Tegel finden, das sich bereit erklärt hat, für zunächst ein Jahr eine Art Patenschaft für die Telefonzelle zu übernehmen“, erklärte Felix Schönebeck Anfang der vergangenen Woche. Im Rahmen dieser Patenschaft würde auch die Instandhaltung übernommen werden. Mit weiterem Engagement wird man sich jetzt auch ähnlichen Aufgaben an der Greenwichproemnade widmen. „In diesem Jahr werde ich eine Initiative gründen, die es sich zur Aufgabe macht, das „Greenwich-Ensemble“ mit der Telefonzelle, dem Feuermelder, dem Briefkasten und den Kanonen zu pflegen und instand zu halten. Hierzu gäbe es bereits erste Kontakte und auch mögliche Mitstreiter. §Auch aus der Bevölkerung kamen einige Angebote in diese Richtung“, bestätigte Schönebeck.
Noch mehr Ideen werden gesucht
Für die Telefonzelle selbst könnte ein erster Gestaltungsvorschlag gefunden sein, den Schönebeck aus London kennt und die die Entfernung der Scheiben und die Bepflanzung des Innenraumes mit Blumenvorsieht. Der Innenraum würde ohnehin nicht weiter genutzt und könnte verschlossen werden.
Weitere Vorschläge können auf Facebook an I love Tegel oder per E-Mail an felix@ilovetegel.de eingebracht werden.
Text: Red, Bild: „I love Tegel“