E-Mobilität
signs for a power supply for electric cars

Ab diesem Jahr soll der Ladeinfrastruktur kräftig auf die Sprünge geholfen werden.

 

Der Bund will mehr Ladestationen für Elektroautos aufbauen und dabei die Wirtschaft stärker in die Pflicht nehmen. Das geht aus dem Masterplan Ladeinfrastruktur hervor, der für dieses Jahr konkrete Ziele festlegt.

Demnach kann der Ausbau von öffentlich zugänglichen Ladesäulen nicht allein über Förderung erzielt werden. „Wo eine bedarfsgerechte Versorgung marktgetrieben nicht erfolgt, werden daher auch ordnungsrechtliche Maßnahmen erwogen“, heißt es in dem Masterplan. Konkret geht es der Bundesregierung um gezielte Förderungen und verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen. Bis Ende des Jahres soll eine Nationale Leitstelle gegründet werden, die die Maßnahmen koordiniert.

Bis 2023 will die Regierung früheren Angaben zufolge mehr als drei Milliarden Euro in die Tank- und Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw mit CO2-freien Antrieben investieren. Außerdem sollen verstärkt Ladepunkte an Kundenparkplätzen, etwa an Supermärkten gefördert werden. Durch eine Versorgungsauflage soll zudem geregelt werden, dass an allen Tankstellen in Deutschland auch Ladepunkte angeboten werden.

Das Verkehrsministerium will bis Ende 2020 zudem Kriterien festlegen, ob und in welchem Umfang an Autobahn-Rastanlagen zusätzlich Ladeinfrastruktur erforderlich ist. Darüber hinaus soll der Bau von privaten Ladestationen für Elektroautos erleichtert werden, etwa in Tiefgaragen, und zwar durch Änderungen im Wohneigentumsrecht. Die Neuregelungen sollen bis Ende dieses Jahres in Kraft treten.

Noch Aufholbedarf.

Nicht nur der Bund, auch Berlin hinkt beim Ausbau der Elektromobilität hinterher, will in den kommenden Jahren aber aufrüsten. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt waren zum 1. Januar 2019 5.175 Elektro-Fahrzeuge auf den Straßen der Hauptstadt unterwegs. Dazu kamen weitere 3.186 Hybridfahrzeuge. Damit setzen nirgendwo in Deutschland mehr Autofahrer auf einen umweltfreundlichem Antrieb als hier. Und dennoch sind es lange noch nicht so viele wie die Politik es gerne hätte. Das liegt auch daran, dass für die Berliner E-Autos gerade einmal 425 Ladeeinrichtungen zur Verfügung stehen. Das ergab eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Sven Kohlmeier an die Verkehrsverwaltung im vergangenen Oktober. Demnach befinden sich 59 Prozent der Ladestellen in der Innenstadt, knapp 41 Prozent liegen außerhalb des S-Bahn-Rings.

Für Kohlmeier herrscht eine zu große Diskrepanz zwischen der Verfügbarkeit an Ladestationen für E-Autos in der City und den bevölkerungsreichen Außenbezirken. Wenn die Verkehrswende gelingen soll, so Kohlmeier, „muss massiv nachgebessert werden“.Auch Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) will die E-Mobilität in der gesamten Hauptstadt stärken.

 

Datum: 05. Januar 2019, Text: red, Bild: iStock/Getty Images Plus/FooTT