Kladow bietet schöne Aussichtspunkte und reichlich Geschichte.

Nur wenige Kilometer trennen Kladow von der Altstadt Spandau. Und doch ist eine Tour in den südlichsten Ortsteil wie eine Reise in eine andere Welt. Anstelle von breiten Magistralen prägen schmale Dorfstraßen die Szenerie. Die malerische Landschaft an der Havel und der Blick auf die Wannsee-Inseln und den Grunewald am anderen Ufer sind sowieso eine Klasse für sich. Die Fülle an Eindrücken kommt fast schon einem Kurzurlaub gleich.

Wer das Eintauchen in dieses Panorama besonders intensiv auskosten möchte, nähert sich Kladow am besten mit dem Rad oder zu Fuß. Zwischen Gatow und Kladow erstreckt sich der Wanderweg „Westliches Havelufer“. Der schmale Uferweg führt vom Breitehornweg in Richtung Süden. Entlang der gut drei Kilometer langen Strecke bis zum Kladower Promenadenhafen gibt es viel zu entdecken.

Malerische Lage

Kurz hinter dem Krankenhaus Havelhöhe erreichen Besucher den Gutspark Neukladow. Das Gut Neu-Kladow wurde im Jahre 1799 durch Friedrich Wilhelm III. seinem Kabinettsrat Anastasius Ludwig Mencken überlassen, der das noch heute vorhandene Herrenhaus errichten ließ. Seit dem Sommer vergangenen Jahres gibt es in dem auf einem malerischen Plateau platzierten Gutshaus mit Freisitz eine neue Bewirtschaftung. Dort werden nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch Festivals, Vortrags- und Konzertreihen, Kunst- und Musikevents geboten. Vom Gutspark führt der Weg über die lauschige, von hohen Bäumen gesäumte Imchenallee direkt zum Promenadenhafen. An den Imbissständen, in den Cafés und Restaurants ist gerade während der Sommermonate mächtig viel los. Und das ist kein Wunder: Die Fähre F 10 spuckt dort viele Tagesbesucher von der Zehlendorfer Seite des Wannsees aus. Wer in Kladow die Fähre besteigt, kann also seinen Ausflug am anderen Ufer des Gewässers fortsetzen.

Oder er bleibt an Land und erkundet nach einer Stärkung in einer der Hafenlokalitäten noch den Kladower Kulturgarten am Lüdickeweg. Die großzügige, denkmalgeschützte Gartenanlage befindet sich am Steilhang zur Havel. Der Stadtgartendirektor und Gartenarchitekt Professor Erwin Barth schuf hier von 1925 bis 1930 einen Schmuckgarten mit Mauern und Treppen aus Natursteinen, einem natürlich geformten Wasserbecken und einer naturhaften Wassertreppe mit vier Teichbecken. Oberhalb war ein Wirtschaftsbereich mit Nutzgarten, Pferdestall und Gewächshaus und ein Sommerhaus. Die Havelaue öffnete er zu einem weiten Wiesenraum, den er mit Wegen durchzog und mit einem Uferweg begrenzte. An der Haltestelle Kaserne Hottengrund aus startet die Buslinie 134 in Richtung Gatow, Heerstraße und Rathaus Spandau. Weitere Informationen zu den Reizen am Spandauer Ufer des Wannsees gibt es im Internet.

Datum: 24. Juli 2018, Text: Redaktion/Nils Michaelis, Bild: imago/Schöning