Das MACHmit! Museum für Kinder feiert großes Jubiläum.
MACHmit! Museum Hand in Hand
Laute Kinderstimmen und Lachen empfangen einen, wenn man das Kindermuseum in der Senefelder Straße 5 betritt. Schnell wird klar, dass hier einiges anders läuft als in anderen Berliner Museen. Alleine das Gebäude, eine in den Jahren 2001 bis 2003 zum Museum umfunktionierte Kirche, ist besonders. Außergewöhnlich ist aber auch das Profil des MACHmit! Museums für Kinder, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Statt nüchterner Museumsausstellungen finden Kinder von 3 bis 12 Jahren hier zahlreiche Mitmachangebote, werden immer wieder zum Entdecken, Ausprobieren, Handeln und Spielen animiert. Sämtliche Ausstellungsthemen aus den Bereichen Kulturgeschichte, Kunst und Bildung sind interdisziplinär angelegt und bieten einen Zugang über mehrere Ebenen, unter anderem eben kreativ-künstlerisch oder aber handwerklich.
Spaß am Lernen
Das ist auch Geschäftsführerin Uta Rinklebe wichtig: „Wir wollen Wissen für alle erlebbar machen. Die Kinder sollen nach dem Museumsbesuch mit ihrer Schulklasse Lust haben, wieder zu kommen und besondere Erinnerungen sammeln.“ Ganz nach dem Motto: „Lernen mit allen Sinnen und mit Freude.“ Vor allem das „KletterRegal“, unübersehbar im Herzen des Museums platziert, begeistert die kleinen Besucher. Das große Jubiläum wird dann auch standesgemäß mit den Kindern und zahlreichen Aktionen gefeiert – und das ein ganzes Jahr lang. Los geht es mit einem großen Familienfest am 15. September. Geplant sind ein Wasserspielplatz, eine Drehorgel, eine Tombola, eine Geburtstagstorte und Musik von Hans die Wanze und Aufwind, eine 1984 gegründete Band, die sich vor allem den jiddischen Liedern verschrieben hat. Nach diesem Auftakt soll es im kommenden Jahr zahlreiche weitere Veranstaltungen und Feierlichkeiten geben.
Aktuelle Ausstellung
Wer jetzt das Museum besucht, findet sich noch bis Juni 2018 inmitten der aktuellen Ausstellung „Der weite Horizont – Indianische Kulturen & die Kunst des Kennenlernens“ wieder. In der Ausstellung geht es um Freiheit und Gerechtigkeit. Gemeinsam sollen Antworten auf Fragen wie „Wie leben Native Americans gestern und heute?“ und „Was wissen wir über die europäische Besiedelung Nordamerikas?“ Und auch hier vermischen sich wieder Informationen mit Spiel und Spaß. So können die Kinder auf Steckenpferden reiten, den indianischen Hoop-Tanz lernen oder in den Museumswerkstätten handwerklich arbeiten. „Wir wollen die Kinder nicht mit langen Vorträgen langweilen, sondern ihnen auch und gerade zu unserem Jubiläum mit einigen Mitmachaktionen und Attraktionen eine Freude machen.“ Für Freude dürfte auch das kulinarische Angebot sorgen, dass sich ebenfalls an der aktuellen Ausstellung zu der Geschichte indianischer Kulturen orientiert. So gibt es unter anderem Popcorn zu essen. Was viele nicht wissen: die gepufften Maiskörner sind tatsächlich indianischen Ursprungs. Das bestätigen Ausgrabungen, bei denen mindestens 4.000 Jahre altes Popcorn gefunden wurde. Es gibt also nicht nur für die kleinen Besucher einiges Neues zu lernen. Die Geschichte des ältesten Kindermuseums Berlins begann bereits im Jahr 1992 als Kinder- und Jugendmuseum des gemeinnützigen Vereins „Netzwerk Spiel/Kultur Prenzlauer Berg e.V.“ Auf der Suche nach einem neuen Domizil fiel die Wahl auf die damals leer stehende Eliaskirche unweit des Kollwitzplatzes.
Nach einem umfassenden Umbau in den Jahren 2001 und 2003 durch den Architekten Klaus Bock wurde das neue Museum für Kinder schließlich eröffnet – und lockt seitdem mit Ausstellungen und reichlich Platz zum Erkunden auf 1.200 Quadratmetern. Neben dem „KletterRegal“ und den vielen kleinen Tischen zum Werkeln und Basteln gibt es im MachMit! Kindermuseum auch einige Möglichkeiten zu entspannen. Auf den gemütlichen Liege- und Sitzflächen beispielsweise, die laut Rinklebe auch sehr gerne von den erschöpften Eltern genutzt werden oder im Tipi, das den Kindern zeigen soll, wie die Indianer früher gelebt haben. Wer das 25-jährige Bestehen feiern möchte, hat dazu während der Auftaktveranstaltung am 15. September ab 15 Uhr reichlich Gelegenheit.
Katja Reichgardt, Bilder: MachMit! Museum für Kinder