Vortrag über das Gut Hellersdorf.

Hier sollen eines Tages zahlreiche Wohnungen gebaut werden. Im Moment gibt es hier – unweit des Rathauses nur einige Handwerksbetriebe – und das urbane Gartenprojekt, das von den Initiatioren der Prinzessinnengärten begleitet wird.

Am 11. Januar ab 18 Uhr lädt das Bezirksmuseum zu einer Veranstaltung zum Thema „Gut Hellersdorf“, in der die Geschichte des Geländes erzählt werden soll. Unter dem Titel „Gebäude erzählen ihre Geschichte“ widmet sich der Vortrag des Referenten Gert Jesch, im Veranstaltungsraum des Bezirksmuseums im Haus 1, Alt-Marzahn 51, vier ausgewählten Gebäudekomplexen aus Gutshof- und Zufahrtsbereich mit besonders aufschlussreichen „Biografien“. Und die sind vielfältig: Bauzeichnungen, Lagepläne und Fotos aus unterschiedlichen Phasen zeugen von den baukörperlichen Veränderungen und ihrem zum Teil recht kontrastreichen „Lebenswandel“: Da wird eine Schäferei zum Gefangenenlager, ein Schweinestall mausert sich zur Kantine. Im Milchhaus wird – nach 80 Jahren und nachdem es den Schnittern zuliebe um ein Stockwerk in die Höhe gewachsen war – plötzlich Bier ausgeschenkt. Das Schulgebäude breitet sich, damit es nicht aus allen Nähten platzt, mit seinen Anbauten in alle Richtungen immer weiter aus, bis es schließlich völlig von der Bildfläche verschwindet. Landarbeiterfamilien und Saisonarbeiter-Ehepaare leben in völlig konträren Verhältnissen unter einem gemeinsamen Dach.

red, Bild: Stefan Bartylla