Dieses Projekt ist sensationell. Auf der Brache des ehemaligen Allkauf-Geländes in der Märkischen Allee, Ecke Trusethaler Straße sind gewaltige Dinge geplant. Bis zu 110 Meter hoch könnten die Wohnhäuser ausfallen, die auf der Brache gebaut werden könnten.

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Noch ist die Brache hier umzäunt – bald könnten ein Möbelhaus und Wohntürme hier stehen

Lange gab es Verhandlungen und unterschiedliche Ansichten zu den Möglichkeiten, die auf dem Grundstück des ehemaligen Allkauf-Hauses an der Märkischen Allee hätten entstehen können. Ein riesiger, topmoderner REWE-Lebensmittelmarkt und danach ein EDEKA-Großcenter waren in der Warteschlange der Projekte. Allein das Einzelhandelskonzept des Senates und dessen Interpretation im Bezirk standen diesen Plänen im Wege. „Zu viele Einkaufs-Center im Einzugsgebiet“, lautete der Tenor der offiziellen Stellungnahme von Bezirksseite.

Projektentwickler GFRK gingen für einen Einzelhandelsstandort an dieser Stelle allmählich die Interessenten und Ideenvarianten aus. Angesichts des riesigen Wohnraumbedarfes im Bezirk scheint jetzt eine Lösung für das Gelände in Sicht, die allen Beteiligten ordentlich weiterhelfen könnte. Geht es nach den Wünschen des Bezirks und den Plänen der Entwickler, könnten auf dem Grundstück nämlich drei Hochhäuser mit enormen Dimensionen entstehen: Ein 30-Geschosser und zwei 25-Geschosser mit insgesamt rund 54.000 Quadratmetern Netto-Wohnfläche sind aktuell in der Planung. Das entspräche in etwa 1.000 Wohnungen, die hier entstehen könnten – das sind ungefähr die Dimensionen der degewo-Türme am S-Bahnhof Springpfuhl.

„Wir sind an dieser Stelle ja nicht wie in anderen Stadtteilen an Traufhöhen gebunden. Hier können problemlos auch höhere Gebäude gebaut werden“, so der Stadtrat für Stadtentwicklung, Christian Gräff in einer kurzen Skizzierung der Turmhaus-Idee zu einer Pressekonferenz anlässlich der Wohnungsbau-Situation im Bezirk Anfang März. „Man hätte von dort aus einen hervorragenden Blick bis zum Alexanderplatz“, so seine ergänzende Vision zu diesem Bauvorhaben.

Die Wohnungen

Die Wohnungen selbst sollten dabei einen hohen qualitativen Standard erfüllen können. „An allen Appartements sind großzügige Balkone für die Mieter vorgesehen. Die ganze Palette zwischen 1- und 3-Zimmerwohnungen wollen wir integrieren. Die Mieten werden marktüblich sein. Stellplätze sollen hauptsächlich in der Tiefgarage geschaffen werden“, so ein Sprecher der GFRK. Allein das Genehmigungsprozedere für das 130-Millionen Euro-Projekt bereitet den Architekten noch etwas Kopfzerbrechen. „Bisher hat der Bezirk noch nicht die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir einen Antrag auf Baurecht stellen können. Wir würden uns freuen, wenn da der Startschuss bald gegeben würde“, so René Knöchel, der Geschäftsführer der GFRK.

Die Perspektiven

Zwischen der Erteilung der Baugenehmigung und dem Baubeginn braucht es dann noch rund sieben Monate Prüfzeit. Der Bau des dreiteiligen Towerensembles würde dann nach und nach erfolgen. Innerhalb von zwei Jahren könnten dann alle drei Gebäude in dieser Größenordnung fertig gestellt werden, so Knöchels Einschätzung.

Stefan Bartylla / Bilder: Anne Langert/Archiv