Senat plant Feldversuche mit Paketshuttles und Reinigungsrobotern.
Elektromobilität und autonomes Fahren sollen die Verkehrs- und Energielösungen der Zukunft bringen. Als zentrale Projekte wird es in Berlin zwei Feldversuche geben, die die senatseigene Berliner Agentur für Elektromobilität (eMO) umsetzen möchte. Zielgebiet für diese Testphase könnten Gebiete in Kaulsdorf und Mahlsdorf sein, heißt es in einer Antwort des Staatssekretärs Ingmar Streese auf eine schriftliche Anfrage von Kristian Ronneburg (Die Linke) im Berliner Abgeordnetenhaus. Im eMO-Projekt „Vernetztes und automatisiertes Fahren im Berliner Wirtschaftsverkehr“ geht es im Prinzip darum, Liefer- und Versandservices zu automatisieren und Lieferautos mit satellitengesteuerter Technik durch die Ortsteile autonom fahren lassen zu können.
„Ein elektrisch betriebenes Paketshuttle soll dabei zukünftig den Weg vom Güterverteilzentrum ins Zustellgebiet selbstständig zurücklegen können. Vor Ort könnte dann der Paketzusteller die Feinverteilung übernehmen“, beschreibt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz das Prinzip der neuen satellitengestützten Technik.
Gute Voraussetzungen
„Mahlsdorf und Kaulsdorf sind aufgrund der vorhandenen Infrastruktur prädestiniert für so einen Feldversuch“, sagt Wirtschaftsstadträtin Nadja Zivkovic. Die kleinteilige Siedlungsstruktur böte sich dafür an, da sich klar abgrenzbare Gebiete definieren ließen. Eine zeitnahe Realisierung eines solchen Projekts sei aber aufgrund der technisch noch limitierten Fahrzeuge und der in Deutschland vorhandenen Rechtslage für autonome Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen nicht zu erwarten. Erste Testphase. In einer fortgeschritteneren Entwicklungsphase befinden sich hingegen die Planungen für eine automatisierte Straßenreinigung. Auch hier hat die eMO das Zielgebiet Mahlsdorf und Kaulsdorf ins Auge gefasst „Dieses Konzept sieht vor, den Automatisierungsgrad der Straßenreinigung mit Hilfe eines Kehrroboters schrittweise zu steigern. Zunächst soll eine geeignete Teststrecke bestimmt werden.
Im nächsten Schritt müssen Anwohner informiert und Lade- und Reinigungsstationen für den Kehrroboter installiert werden. In einer ersten Testphase soll der Kehrroboter dann zunächst einem Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens per „follow-me“-Funktion hinterherfahren und Straßenkanten, Rad- und Gehwege sowie öffentliche Plätze reinigen“, informiert Staatssekretär Streese über den Stand dieses Projektes.Klare Antworten. Die breiten Gehwege und Straßen sowie das eher geringe Verkehrsaufkommen in den Nebenstraßen und die kaum vorhandene Straßenmöblierung seien für die Umsetzung eines solchen Feldversuches optimal. Obwohl bereits Workshops dazu gemeinsam mit Verantwortlichen des Bezirks durchgeführt wurden, sei auch für die autonomen Kehrroboter eine zeitnahe Umsetzung aus rechtlichen und technischen Gründen vorerst nicht zu erwarten. Jetzt sollen die Ergebnisse eines Vorabversuches in Mahlsdorf und Kaulsdorf Antworten bringen, ob eine Einführung der Technik realistisch ist.
Feldversuche könnten laut Bezirksamt in Mahlsdorf-Süd, Kausldorf-Süd sowie in den Regionen an der Oberfeldstraße und der Landsberger Straße stattfinden.
Datum: 25. Februar 2019, Text: Stefan Bartylla, Bild: Imago / Olaf Wagner, Grafik: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf