Stiftungswoche: Vom 19. bis 29. April zeigen Berliner Stiftungen, wie sie sich im Sinne des Mottos in der Gesellschaft engagieren.

Sowohl in der Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen als auch im deutschen Grundgesetz ist der Würde des Menschen jeweils der erste Artikel gewidmet – und dies nicht ohne Grund. Denn der Schutz der Menschenwürde ist die essentielle Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens – auch in den vermeintlich starken, westlich geprägten Demokratien. Die Realität zeigt jedoch, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dieses hohe Gut zu wahren: Es muss verteidigt und jeden Tag aufs Neue errungen werden. Dies gilt im Großen wie im Kleinen, im Politischen wie im Privaten. Permanente Angriffe auf die Menschenwürde sind nicht zu übersehen: von Rassismus und Antisemitismus über Sexismus und Homophobie bis zu Mobbing und Altersdiskriminierung. Als wichtige gesellschaftliche Akteure können und wollen gerade Stiftungen den Blick auf die großen Fragen unserer Zeit werfen. Sie haben das Potenzial, Debatten zu versachlichen und mit neuen Impulsen zu bereichern. Sie werben für Toleranz und Vielfalt. Auch dies zeigt bunt und lebendig die 7. Berliner Stiftungswoche vom 19. bis 29. April mit ihren Veranstaltungen, Projekten und Ausstellungen.

Neue Lösungsansätze

So macht beispielsweise die Deutsche Bahn Stiftung mit ihrer Wanderausstellung „Die Unsichtbaren“ die Menschen im öffentlichen Raum sichtbar, an denen die Mehrheit im Alltag meist unaufmerksam vorbeigeht: Obdachlose. Zu sehen sind am S-Bahnhof Potsdamer Platz, Ausgang DB Konzernzentrale, Schwarz-Weiß-Porträts wohnungsloser Menschen. Die Autoren Uta Keseling und Fotograf Reto Klar haben den Alltag der Berliner Bahnhofsmission am Zoo begleitet. Entstanden sind eindrucksvolle Bilder, die die Schicksale der Obdachlosen erzählen. Die Deutsche Bahn Stiftung stellt die Bilder in insgesamt 15 Bahnhöfen bundesweit aus. Die Ausstellung „Fotojournalismus Flucht und Migration“ der Bürgerstiftung Berlin in der Neuen Galerie Berlin, Ludwigkirchstraße 11, greift ab 19. April das Thema Fluchtursachen auf und zeigt bildgewaltig die Schicksale der Geflohenen. Vom Bürgerkrieg in Ruanda 1996 bis zu den Schicksalen am Berliner Lageso gibt die Ausstellung einen kleinen Einblick in das Leben geflüchteter Menschen. Die Bürgerstiftung Berlin zeigt dabei Ihre Lösungsansätze zur Integration und Sprachvermittlung.

Gemeinsamer Dialog

Die Berliner Stiftungswoche will das Engagement der Berliner Stiftungen hervorheben. Sie soll neugierig machen, zum Nachdenken und zum Nachahmen anregen. Wie? Ganz einfach: Die Berliner Stiftungswoche bereitet Stiftungen eine Bühne, um ihre Projekte zu präsentieren. Sie bietet eine Plattform für den gemeinsamen Dialog. Sie zeigt, wie lebendig eine pluralistische Gesellschaft sein kann und ermöglicht Kooperationen von Stiftungen untereinander. Die Berliner Stiftungswoche ist darüber hinaus ein großer Workshop, bei dem alle voneinander lernen können und der die Eigenarten der unterschiedlichen Ansätze deutlich macht. Vor allem aber ist die Berliner Stiftungswoche auch ein Beitrag zu mehr Transparenz im Stiftungswesen. Die beteiligten Stiftungen öffnen ihre Türen, zeigen, was sie tun und stellen sich den Fragen der Öffentlichkeit.

 

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[acc_item title=”Isigym Boxsport Berlin”]

CR_LVS_S2_15_BoxerAm 19. April, 14 bis 18 Uhr, präsentiert sich das Boxgym in der Potsdamer Straße 152 unter dem Motto „Wir aktiv – Boxsport und mehr“. Das Kiezprojekt des Isigym Boxsport Berlin e. V. und der Stiftung Berliner Leben bietet vor allem Kindern und Jugendlichen in Schöneberg eine sinnvolle und gleichzeitig attraktive Freizeitbeschäftigung. Zum Programm gehören Boxtraining für Anfänger und Fortgeschrittene, aber auch Selbstbehauptungskurse für Erwachsene, speziell für Frauen.

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[acc_item title=”Björn Schulz Stiftung”]

CR_LVS_S2_15_BjörnZu einem Familienfest für Kinder mit und ohne Handicap lädt am 30. April, 15 bis 17 Uhr, die Björn Schulz Stiftung ins Kinderhospiz Sonnenhof, Wilhelm-Wolff-Straße 36. Eingeweiht wird der neue inklusive Spielplatz im Garten des Kinderhospizes. Geschaffen wurde er mit Hilfe eines Spendenprojektes unter der Patenschaft der Botschafterin, Schauspielerin Jasmin Gerat. Eine Anmeldung ist erforderlich.
(030) 39 89 98 36.

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[acc_item title=”Urban Nation”]

CR_LVS_S2_15_UrbanAm 20. April, 17 Uhr, lädt die Künstlerplattform Urban Nation in ihr Produktionsbüro in der Bülowstraße 97. Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Förderung von Künstlern der Urban Contemporary Art. Mit Workshops und Ausstellungen werden Gemeinschaft und Teilhabe gefördert. Für das international erfolgreiche „Project M“ werden Künstler aus aller Welt eingeladen, Fassaden und Schaufenster in der Bülowstraße in Kunstwerke zu verwandeln.

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Weitere Informationen finden Sie unter:
www.berlinerstiftungswoche.eu

M. Wolf / Bilder: Berliner Stiftungswoche, Aurelio Schrey, Tina Merkau