HANDOUT - Möbel zu gestalten, die nachhaltig sind und den Anspruch haben, Generationen zu überdauern - das war das Ziel des Legacy-Projects des AHEC, dem Verband für amerikanische Laubhölzer. Die Ergebnisse sind auf der Möbelmesse IMM zu sehen - darunter die zwei kleinen Sofas für einen Meetingraum des Royal Opera Houses von Terence Woodgate und Alex Beard. Foto: Petr Krejci/Courtesy of AHEC/dpa-mag - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit dem genannten Text und nur bei vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Magazin +++ dpa-Magazin +++

In diesem Jahr wohnt man nachhaltiger, natürlicher und komfortabler.

Nachhaltigkeit, da war doch was! Was manche den Greta-Effekt nennen, hat auch Auswirkungen auf die Einrichtungsbranche. Die hat endlich eine Chance, etwas an den Mann zu bringen, was sie seit Jahren massiv vorantreibt: nachhaltiger und umweltbewusster produzierte Möbel. Auch die internationale Möbelmesse IMM Cologne hat diesen viel Platz eingeräumt. Viele Hersteller haben längst solche Möbel im Programm.

Doch bislang war Nachhaltigkeit oft kein Kaufargument. Und meist kommen nachhaltige Produkte nur für finanzstärkere Käufergruppen infrage. So gilt, was auch die Ernährungsbranche plagt: Bio, umweltbewusst und nachhaltig muss man sich leisten können. Doch das ändert sich nun verstärkt. Denn es gibt Bewegungen wie Fridays for Future, und laut Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) ein echtes Interesse von Verbrauchern. „Die Menschen sind sich bewusst, dass nicht nur Regierungen und NGOs etwas tun müssen, sondern auch sie selbst im Privaten“, so die Möbelexpertin. „Meine These lautet daher: Wir werden eine Phase erleben, in der Nachhaltigkeit privatisiert wird.“

Sichtbares Holz

Geismann hat sich vor der wichtigsten deutschen Möbel-Schau umgehört, was die VDM-Mitgliedsunternehmen in Köln zeigen wollen. Ihr Ergebnis: „Holz erlebt eine Renaissance.“ Auch die Trendanalystin Gabriela Kaiser sagt: „Der Trend zu Holz wird 2020 erst richtig ankommen.“ So werden Möbel, an denen bislang etwa nur Kleinteile aus Holz waren, zunehmend sichtbare Elemente daraus tragen. Ein Beispiel: Sofas mit einer hölzernen Rückwand. Und: „Armlehnen aus Holz sind ganz neu im Kommen“, so Kaiser.

Anleihen aus Skandinavien

Auch die Formsprache der Möbel und die Farben der gesamten Einrichtung werden symbolisch für Nachhaltigkeit stehen, erwartet IMM-Sprecher Markus Majerus. „Wir werden viel sanftes Beige und helles Braun sehen. Auch Blau ist ein Riesenthema“, zählt der Trendexperte auf. „Ich erwarte auch einen Trend zum Minimalismus, wir werden weniger üppige Möbel sehen.“

Komfort-Wohnen

Mehr denn je beschäftigen sich die Möbeldesigner auch mit altersgerechten Möbeln wie verstellbaren Sesseln oder Betten mit höherem Einstieg. Bislang gab es dabei eine Hürde: Für Senioren zu bauen, galt als unsexy. Ein Designer, der sich darauf spezialisiert, konnte, so die Annahme, gar kein lifestyliges Image haben. Die neuen schöneren Senioren-Möbel laufen nun auch unter einem neuen, attraktiveren Begriff: Komfort-Wohnen. „Das ist sicher etwas, was generationsübergreifend interessant ist“, sagt Geismann. Denn wer schätzt nicht einen Sessel oder ein Sofa-Element, das man mit Knopfdruck in eine bequeme Liegeposition bringen kann?

Datum: 16. Januar 2020, Text: dpa, Bild: Petr Krejci/Courtesy of AHEC/dpa-mag